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ADB:Usedom, Detlev von

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Artikel „Usedom, Detlef von“ von Bernhard von Poten in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 39 (1895), S. 374–375, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Usedom,_Detlev_von&oldid=- (Version vom 25. Dezember 2024, 17:57 Uhr UTC)
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Usedom: Adolf Detlef v. U., königlich preußischer Generallieutenant, wurde auf dem von König Karl XII. seinem Vater, welcher zuletzt als Oberstlieutenant im Leib-Regimente der Königin in schwedischen Kriegsdiensten stand, wegen dessen Tapferkeit und Treue geschenkten, unweit der Südküste der Insel Rügen gelegenen Gute Venzwitz am 17. Mai 1726 geboren, trat mit fünfzehn Jahren als Fahnenjunker in das nämliche Regiment, vertauschte 1743 den schwedischen mit dem österreichischen Dienste, nahm im nämlichen Jahre am Feldzuge am Rhein theil, ging dann, durch den Ruhm Friedrich’s des Großen angezogen, nach Böhmen, wohnte als Freiwilliger den Ereignissen auf dem dortigen Kriegsschauplatze bei und wurde 1745 vom Könige als Cornet beim schwarzen Husarenregimente Ruesch angestellt. In diesem machte er den ganzen [375] siebenjährigen Krieg, zuerst in Ostpreußen, dann beim Heere des Herzogs Ferdinand von Braunschweig mit und erwarb sich den Ruf eines „ausgezeichneten Husarenführers“ („Geschichte des 1. und 2. Leib-Husarenregiments“ von Mackensen, I, S. 209. Berlin 1892). Aus dem Kriege kam er als ältester Rittmeister zurück. Zum Oberstlieutenant ernannte ihn der König mit Uebergehung von 33 Majors und im J. 1770 schickte er ihn nach Rußland um beim Kriege gegen die Türken Erfahrungen zu sammeln. U. wohnte den Vorgängen am Dniester und in der Moldau bei; beim Abschiede schenkte sein Vorgesetzter General Fürst Galizin ihm ein türkisches Zelt und vier Kameele. Bald nachher wurde er Commandeur des schwarzen, am 27. Juli 1775 aber Chef des gelben Husarenregiments, bisher Malachowski, welches er im Bairischen Erbfolgekriege befehligte. König Friedrich II. erwähnt, daß Usedom’s Husaren sich gelegentlich des Ueberganges über die Elbe bei Leitmeritz ausgezeichnet hätten und beförderte ihn am 22. Sept. 1778 außer der Reihe zum Generalmajor. 1784 schenkte er ihm bei der Revue 2000 Thaler, befahl ihn zu den Revuen in Schlesien und bei Potsdam und ließ ihm zu den Reisen 100 Friedrichs’dor auszahlen. König Friedrich Wilhelm II. beförderte ihn am 24. Mai 1787 zum Generallieutenant und schenkte ihm 2000 Thaler zum Ankaufe eines Hauses in seiner Garnison Schneidemühl. 1788 übertrug er ihm den Befehl über ein eigenes Corps in Westpreußen, welches U. 1790 aus Anlaß der Mobilmachung gegen Oesterreich nach Schlesien führte. 1789 hatte er den Schwarzen Adlerorden erhalten. Er starb am 10. April 1792 zu Schneidemühl.

Militärisch-genealogischer Kalender auf das Jahr 1792. Mit Genehmigung der königlichen Akademie der Wissenschaften zu Berlin.