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ADB:Utrecht, Adriaen von

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Artikel „Utrecht, Adriaen von“ von Hermann Arthur Lier in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 39 (1895), S. 416, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Utrecht,_Adriaen_von&oldid=- (Version vom 25. November 2024, 01:24 Uhr UTC)
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Utrecht: Adriaen van U., Maler, wurde am 12. Januar 1599 zu Antwerpen geboren. Er war Schüler eines sonst unbekannten Herman de Nijt, soll nach Beendigung seiner Lehrzeit auf Reisen nach Frankreich, Italien und Deutschland gegangen sein, was jedoch nicht ohne Widerspruch geblieben ist, da seine Bilder keine Einflüsse fremder Kunst verrathen, und wurde am 14. August 1625 Freimeister der Antwerpener Lucasgilde. Er starb in Antwerpen im Herbste des Jahres 1652. U. war zu seiner Zeit ein beliebter Maler und erhielt sowol vom deutschen Kaiser, als von dem König von Spanien Aufträge auf Bilder, an deren Vollendung ihm Meister wie Rubens, Teniers und Jordaens gelegentlich geholfen haben sollen. Seine Specialität waren große Küchenstücke, in denen er mit Vorliebe Vögel, Wild, Früchte und allerhand Gefäße anbrachte und mit minutiöser Sorgfalt in prächtigem Colorit durchführte. Außerdem malte er auch kleinere Bilder und lebende Thiere, namentlich Hühner, und verstand sich auch darauf, Menschen darzustellen, was wir am besten aus dem im Stadthaus zu Antwerpen aufbewahrten Gemälde von seiner Hand, das die Ankunft des Cardinalinfanten in Antwerpen veranschaulicht, ersehen. Seine einst sehr zahlreichen Gemälde sind in den heutigen Museen nicht sehr häufig. Eines seiner ältesten datirten Bilder vom Jahre 1629, ein Küchenstück mit einer Köchin und einem Fleischerknecht, besitzt die Baseler Galerie. Damit verwandt ist das Bild des Madrider Museums vom Jahre 1642. In der Dresdener Galerie findet man einen großen Speisetisch, der mit den verschiedensten Leckerbissen äußerst einladend ausgestattet ist (1647). Andere Gemälde des Künstlers kann man in den Sammlungen zu Amsterdam, Brüssel, Kopenhagen, Berlin, Wien, Braunschweig, München, Schwerin, Leipzig und St. Petersburg sehen.

Vgl. F. Jos. van den Branden, Geschiedenis der Antwerpsche schilderschool. Antwerpen 1883. S. 1082–1085. – A.-J. Wauters, La peinture flamande. Paris (1883). – A. Woltmann u. K. Woermann, Gesch. der Malerei III, 542. Leipzig 1888. – E. Fétis, Musées royaux de peinture et de sculpture de Belgique. Catalogue descriptif et historique des tableaux anciens. 6. édition. Bruxelles 1889. S. 524, 525.