Zum Inhalt springen

ADB:Veltheim, Franz Wilhelm Werner von

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Veltheim, Franz Wilhelm Werner von“ von Wilhelm von Gümbel in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 39 (1895), S. 586–587, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Veltheim,_Franz_Wilhelm_Werner_von&oldid=- (Version vom 15. November 2024, 04:25 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Band 39 (1895), S. 586–587 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Franz von Veltheim in der Wikipedia
Franz von Veltheim in Wikidata
GND-Nummer 119178087
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|39|586|587|Veltheim, Franz Wilhelm Werner von|Wilhelm von Gümbel|ADB:Veltheim, Franz Wilhelm Werner von}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=119178087}}    

Veltheim: Franz Wilhelm Werner v. V., kgl. preuß. Oberberghauptmann, ein hervorragender Bergbeamter und Geologe, war am 10. November 1785 zu Rothenburg a/S. unfern Halle a/S. als Sohn eines Berghauptmanns geboren und erhielt eine sorgfältige Erziehung theils privatim, theils auf einem Gymnasium in Berlin. Die Eindrücke seiner Jugend bestimmten ihn, das Fach seines Vaters, das des Montanwesens, zu ergreifen. Nach Beendigung der vorbereitenden praktischen Beschäftigung in den Bergwerken der Umgegend seiner Vaterstadt und Schlesiens bezog V. 1805 die Bergakademie in Freiberg, wo [587] damals Werner auf der Höhe seines Ruhmes als Begründer der geognostischen Wissenschaft stand, während 2 Jahren und besuchte sodann zur Vervollständigung seiner Ausbildung 1808 die Universität in Göttingen, von wo er zur Uebernahme einer amtlichen Stellung als Divisionssecretär bei der Berghauptmannschaft seiner Vaterstadt berufen wurde. 1810 als Oberbergmeister nach Eisleben versetzt legte er durch unermüdliche Thätigkeit und große Sachkenntniß den Grund zum erneuten Aufblühen des berühmten Mansfelder Bergbaus. In den schweren Kriegszeiten griff er auch durch die Bildung eines freiwilligen Pioniercorps, das aus Bergleuten bestand, in den Gang der politischen Ereignisse ein. 1816 wurde V. zum Director und Berghauptmann an das Oberbergamt in Halle a/S. befördert, wo er 20 Jahre lang segensreich wirkte, namentlich den dem Erliegen nahen Steinkohlenbergbau von Wettin und Löbejün neu belebte. In diese Jahre fallen die meisten seiner sehr geschätzten geognostischen und montanistischen Publicationen, obgleich ihm die umfassende amtliche Thätigkeit hierzu wenig Muße gönnte. Unter diesen sind besonders hervorzuheben: „Mineralogische Beschreibung von Halle“, 1820; „Ueber das Vorkommen von gangförmigen Lagerstätten“ u. s. w. (Schweigger’s Journ. 39, 1823[WS 1] und 46, 1826); ferner „Betrachtungen einiger wichtigen Erscheinungen in dem Verhalten der Salzquellen von Schönebeck“ (das. 40, 1824); „Ueber den Granit des Harzes“ (das. 46, 1826); „Ueber metallische Fossilien des Mansfelder Kupferschiefers“ (Karsten’s Arch. f. Bergb. XV. 1827); „Geognostische Beschreibung des Regierungsbezirks Merseburg“ (Karsten’s Arch. f. Min. IX, 1836). Daran reiht sich eine spätere Schrift: „Ueber das Vorkommen von Bergtheer in N. Deutschland“ (das. XII, 1839). Im J. 1835 wurde V. als Oberberghauptmann zur Leitung des gesammten preußischen Montanwesens nach Berlin berufen, in welcher Stellung ihm nur mehr wenige Jahre zur Förderung des Bergwesens in umfassender Weise thätig zu sein vergönnt war. Ein tiefes Leiden nöthigte ihn bald aus dem Staatsdienst zu scheiden und raubte ihm am 31. December auf dem Familiengut Schönfließ bei Berlin das Leben. V. war ein ebenso praktisch vortrefflicher wie wissenschaftlich gründlich gebildeter Montanist. Seine Brust zierten viele hohe und höchste Orden.

Voigt, Nekrolog d. Deutschen, Jahrg. 1839, 1024.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: 1323