ADB:Voigtländer, Johann Christoph
Kaunitz interessirte [215] sich für den aufstrebenden jungen Mann und verschaffte ihm ein „Kommerzien-Schutzdekret“ für die Anfertigung mathematischer Instrumente. Solche hat er denn auch in zwei kleinen selbständigen Schriften angegeben: „Beschreibung und Gebrauch eines verbesserten Pantographen“ (Wien 1785); „Anweisung, die Nivellir-Wage mit einem Perspektiv richtig und genau zu rektificiren“ (Wien 1790). Die Anzahl der sonst noch von ihm construirten Maschinen und Apparate ist eine große. Von ihm rühren her Maschinen für die Eintheilung von gradlinigen Maßstäben und von Kreisen, ein Metallhobel, eine Drehbank für Metalle, Appretir-Mangen für die Schafwoll- und Seidenfabrikation, neue Mechanismen für Papierfabriken und manches andere. Voigtländer’s Söhne Wilhelm (1768–1828) und Siegmund (1770–1822) führten das mechanische Geschäft des Vaters fort, wogegen ein dritter Sohn (s. u.) sich ausschließlich der praktischen Optik zuwandte.
Voigtländer: Johann Christoph V., Mechaniker, geboren zu Leipzig 1732, † zu Wien am 27. Juni 1797 (nicht 1779). Näheres ist über V. erst seit 1755 bekannt, in welchem Jahre er in Wien einwanderte und sich dort als Mechaniker niederließ. Der mächtige Staatskanzler Fürst- Gräffer-Czikann. Oesterreichische Nationalencyklopädie, 5. Band, Wien 1887, S. 580. – C. v. Wurzbach, Biogr. Lexikon d. Kaiserth. Oesterreich, 50. Theil, Wien 1884, S. 234 ff.