ADB:Vöscher, Heinrich Leopold
Anton Hansch zur Beschäftigung mit der Kunst angeregt. Im J. 1846 ließ er sich als Schüler an der Akademie der bildenenden Künste aufnehmen, an der er bereits im J. 1849 den ersten Preis erhielt. Seit dem Jahre 1851 selbständig geworden, widmete er [326] sich mehr und mehr ausschließlich der Oelmalerei und brachte seit dem Jahre 1852 häufig Bilder in den Monatsausstellungen des österreichischen Kunstvereins zur Ansicht des Publicums, die sofort durchschlagenden Beifall fanden. Von dem Jahre 1859 bis zum Jahr 1863 bereiste er, um Studien zu machen, Ungarn und das gesammte Alpengebiet Oesterreichs, Deutschlands, Oberitaliens und der Schweiz. Im J. 1864 siedelte er nach München über, wo er seinen Wohnsitz bis kurz vor seinem Tode behielt und die Ausstellungen des dortigen Kunstvereins fleißig mit Bildern beschickte. Seine Stärke lag in der Wiedergabe der Alpenwelt, die er auch dann und wann in Radierungen behandelte. Er war ungemein fleißig, arbeitete leicht und elegant, verfiel aber schließlich in Folge seiner Routine in eine unleidliche Manier. Ueberreizt und lebensmüde, kehrte er nach zehnjähriger Abwesenheit nach Wien zurück, wo er am 1. oder 2. Februar 1877 in der dortigen Landesirrenanstalt starb. Eine seiner letzten bedeutendsten und umfänglichsten Arbeiten, eine meisterhafte Darstellung einer Partie am Vierwaldstättersee wurde vom Münchener Kunstverein zur Verloosung angekauft. Eine große Anzahl seiner Bilder wird von Wurzbach LI, 158–161 aufgeführt.
Vöscher: Heinrich Leopold V., Landschaftsmaler, wurde im J. 1830 zu Wien geboren und durch den Landschaftsmaler- Vgl. Bericht über den Bestand und das Wirken des Kunstvereins in München während des Jahres 1877. München 1878. S. 69. C. v. Vincenti, Wiener Kunst-Renaissance. Wien 1876. S. 370.