Zum Inhalt springen

ADB:Wagner, Franz

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Wagner, Franz“ von Baumann. in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 40 (1896), S. 491–492, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Wagner,_Franz&oldid=- (Version vom 24. November 2024, 12:15 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Wagner, Ferdinand
Band 40 (1896), S. 491–492 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Kein Wikipedia-Artikel
(Stand Januar 2019, suchen)
Franz Wagner in Wikidata
GND-Nummer 134032594
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|40|491|492|Wagner, Franz|Baumann.|ADB:Wagner, Franz}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=134032594}}    

Wagner: Franz W., kaiserlicher Historiograph, geboren 1675 in der schwäbischen Reichsstadt Wangen i. Allgäu, † in Wien 8. Februar 1738, trat früh in den Jesuitenorden, wurde tüchtiger Pädagog und zeichnete sich als Novizenlehrer aus. Sein Andenken haben seine beiden Geschichtswerke: „Historia Leopoldi magni Romani imperatoris“, Wien I 1719, II 1731 und „Historia Josephi I Caesariis aug. felicis cum appendice usque ad pacem Badensem“ erschienen nach [492] seinem Tode zu Wien 1746, erhalten. In diesen Werken zeichnet er sich durch nicht geringe Kunst der Darstellung aus, besonders beachtenswerth ist das Charakterbild, das er von Leopold I. entwirft. Er schrieb in officiellem Auftrage, ihm standen darum amtliche Quellen zu Gebote, die für seine Zeitgenossen nicht zugänglich waren. Dies verleiht seinen beiden Geschichtswerken auch für unsere Zeit noch Werth. Andererseits leiden dieselben aber auch an Mängeln der officiellen Geschichtsschreibung; W. ist zu ängstlich und zurückhaltend, er will seine Helden verherrlichen und ist nicht frei von Tendenz; namentlich zeigt sich dies in seiner Darstellung der ungarischen Aufstände unter Leopold I. und in der Stellung Joseph’s I. zum päpstlichen Stuhle. Nichtsdestoweniger zählt er zu den besseren Geschichtsschreibern seiner Zeit.

Vgl. Vogel, Specimen Bibl. Germ. Austr. III, 748–762. – Dr. A. Mayer, Geschichte der geistigen Kultur in Niederösterreich. Wien 1878, S. 248. – Wegele, Gesch. der deutschen Historiographie, S. 529.
Baumann.