ADB:Wedl, Karl

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Wedl, Karl“ von Julius Pagel in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 41 (1896), S. 417, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Wedl,_Karl&oldid=- (Version vom 24. April 2024, 07:51 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Wedewer, Hermann
Band 41 (1896), S. 417 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Carl Wedl in der Wikipedia
Carl Wedl in Wikidata
GND-Nummer 117207934
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|41|417|417|Wedl, Karl|Julius Pagel|ADB:Wedl, Karl}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=117207934}}    

Wedl: Karl W., Anatom und Histolog in Wien, wurde da selbst am 14. October 1815 geboren, machte seine Studien in seiner Vaterstadt und erlangte hier auch 1841 die medicinische Doctorwürde. Nachdem er eine Zeit lang in Ischl und Salzburg als Arzt prakticirt hatte, machte er 1844 eine wissenschaftliche Reise nach Frankreich und England und ließ sich hierauf in Wien nieder, wo er sich speciell mit histologjschen Untersuchungen beschäftigte, namentlich auf dem Gebiete der pathologischen Gewebelehre. Die Ergebnisse dieser Arbeiten erregten die Aufmerksamkeit von Rokitansky, auf dessen Veranlassung und Empfehlung W. sich 1849 als Privatdocent habilitirte. 1853 wurde er außerordentlicher, 1872 ordentlicher Professor der Histologie. In dieser Stellung war er bis 1885 (1883 als Rector der Universität) thätig, wo er mit zurückgelegtem 70. Lebensjahre nach den akademischen Gesetzen der Wiener Universität den Abschied nehmen mußte. W., der am 21. September 1891 starb, vermachte testamentarisch sein ganzes, 100 000 fl. betragendes Vermögen der mathematisch-naturwissenschaftlichen Classe der Wiener Akademie der Wissenschaften. Seine Arbeiten sind zahlreich und haben zur Bereicherung der histologischen Kenntnisse wesentlich beigetragen. Er schrieb in Gemeinschaft mit F. Müller: „Beiträge zur Anatomie des zweibuckeligen Kameels“ (Wien 1852 fol. mit 5 Kupfertafeln); ferner ein großes Werk: „Grundzüge der pathologischer Histologie“ (ebd. 1854); „Pathologie der Zähne. Mit besonderer Rücksicht auf Anatomie und Physiologie bearbeitet“ (Leipz. 1870 mit 102 Holzschnitten); „Die pathologische Anatomie des Auges (zusammen mit E. Bock, Wien 1885, mit 33 Lichtdrucktafeln, fol.). Hierzu kommen viele Abhandlungen zur Gewebelehre und vergleichenden Anatomie in den Sitzungsberichten der mathematisch-naturwissenschaftlichen Classe der Wiener Akademie der Wissenschaften (Bd. II bis LXVI), in der Vierteljahrsschr. f. prakt. Heilkunde, der Zeitschrift der k. k. Gesellsch. der Aerzte u. a. Journalen. W. gab noch heraus den Atlas zu M. Heider’s „Pathologie der Zähne“; den „Atlas der pathologischen Histologie des Auges“ unter Mitwirkung von C. Stellwag von Carion und eine Arbeit aus dem litterarischen Nachlaß von Ludwig Tuerck.

Biogr. Lexikon VI. 219. – Vossische Zeitung vom 23./9. 91. – Wiener med. Wochenschrift 1891, S. 1590. – Prager med. Wochenschrift 1891, S. 503. – Leopoldina 1891, S. 159. – Gurlt’s med. naturwissenschaftl. Nekrolog in Virchow’s Archiv, Bd. 127, 1892, S. 533.