Zum Inhalt springen

ADB:Wirsung, Christoph

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Wirsung, Christoph“ von Hermann Arthur Lier in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 43 (1898), S. 521, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Wirsung,_Christoph&oldid=- (Version vom 24. November 2024, 21:16 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Wirsing, Rudolf
Band 43 (1898), S. 521 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Christoph Wirsung in der Wikipedia
Christoph Wirsung in Wikidata
GND-Nummer 124557066
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|43|521|521|Wirsung, Christoph|Hermann Arthur Lier|ADB:Wirsung, Christoph}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=124557066}}    

Wirsung: Christoph W., Arzt, wurde entweder im J. 1500 oder 1505 in Augsburg als Sohn des Kaufmanns und Buchdruckers Marcus W. geboren. In seiner Jugend lebte er einige Jahre in Venedig und lernte dort italienisch. Die erworbenen Sprachkenntnisse benutzte er, um den Roman von Calixt und Melibia, der in der Regel fälschlich als Tragödie bezeichnet wird, aus dem Italienischen ins Deutsche zu übersetzen. Das Buch wurde unter dem Titel: „Ain Hipsche Tragedia von zwaien liebhabenden mentschen“ u. s. w. im Jahre 1520 in Augsburg gedruckt und im J. 1534 neu aufgelegt. In dem gleichen Jahre vermählte sich W. in Augsburg mit Anna v. Furtenbach und prakticirte in seiner Vaterstadt, wo er auch als Geistlicher thätig gewesen sein soll. Im J. 1543 wurde er als Rathsherr dem aus vier Mitgliedern bestehenden Scholarchat als Gehülfe beigegeben. Später siedelte er nach Heidelberg über, wo seine Tochter Marie als Gattin des Augsburger Patriciers und kurfürstlich pfälzischen Kanzlers Christoph Ehem lebte. Hier verbrachte er seine Zeit in litterarischer Thätigkeit bis zu seinem im J. 1571 erfolgten Tod. Im J. 1568 gab er in Heidelberg sein dem Pfalzgrafen Friedrich gewidmetes „Artzney Buch, Darinn werden fast alle eußerliche und innerliche Glieder des Menschlichen leibs, mit jhrer gestalt, aigenschafft vnd würckung beschriben“, heraus, das wiederholt nachgedruckt wurde und noch im J. 1619 zu Frankfurt a. M. in einer Neubearbeitung von Peter Uffenbach herauskam. Auch sonst war W. namentlich als Uebersetzer thätig, doch sind darüber noch keine eigentliche Untersuchungen sondern nur Vermuthungen aufgestellt worden.

A. Hirsch, Biographisches Lexikon der hervorragenden Aerzte. Wien u. Leipzig 1888. VI, 303. – Zeitschrift des Historischen Vereins f. Schwaben u. Neuburg. Augsburg 1893. XX, 38–40.