ADB:Wobersnow, Moritz Franz Kasimir von

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Artikel „Wobersnow, Moritz Franz Kasimir von“ von Bernhard von Poten in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 43 (1898), S. 700, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Wobersnow,_Moritz_Franz_Kasimir_von&oldid=- (Version vom 28. März 2024, 17:09 Uhr UTC)
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Wobersnow: Moritz Franz Kasimir von W., königlich preußischer Generalmajor, im J. 1708 in Pommern geboren, trat 1723 als Fahnenjunker beim Infanterieregimente v. Grumbkow (Nr. 17) in das Heer und ward im August 1747 zum Major im Infanterieregimente du Moulin (Nr. 37) befördert. Im März 1752 ernannte ihn König Friedrich zu seinem Flügeladjutanten und zum Oberstlieutenant, bald darauf erhielt W. auch die Oberaufsicht über das Jägercorps zu Pferde. Bei Beginn des Siebenjährigen Krieges begleitete er, im Mai 1756 zum Oberst aufgerückt, den König in das Feld, zeichnete sich schon in Sachsen aus, ward bei Prag verwundet, wohnte den Schlachten bei Roßbach, Leuthen und Zorndorf bei und ward am 5. December 1757 zum Generalmajor befördert. Im Februar 1759 entsandte ihn der König mit einer Truppenabtheilung nach Polen, um die russischen Magazine zu zerstören; bei dieser Gelegenheit nahm er den Fürsten Sulkowski, welcher die ihm zugestandene Neutralität gemißbraucht hatte, in seiner Residenz Lissa gefangen und brachte ihn nebst seiner Garde nach Glogau. – W. gehörte zu den Officieren, welche der König Generalen, in deren Leistungen er Zweifel setzte, beigab, um sie zu berathen. So war er im Juni 1759 mit einigen Truppen zu Dohna nach Landsberg an der Warthe geschickt, welcher die aus Polen vorrückenden Russen beobachten und womöglich einzeln schlagen sollte. Die Absicht ging aber fehl. Ein Angriff auf das bei Posen versammelte feindliche Heer bot keine Aussicht auf Erfolg, Dohna trat daher den Rückzug nach der Oder an. Die Russen, deren Oberbefehl Ssaltykow übernommen hatte, folgten, Dohna wurde durch Wedel ersetzt und dieser entschloß sich trotz Wobersnow’s Abrathen, welcher ihm die feindliche Stellung als „gänzlich unangreifbar“ schilderte, zur Schlacht. Es war die unglückliche, am 23. Juli bei Kay gelieferte. W. hatte den Auftrag erhalten mit 8 Bataillonen und 6 Schwadronen das Herausziehen der Bäckerei aus Züllichau zu decken. Gegen Abend griff er mit dieser Abtheilung in den Kampf ein, indem er den schon wiederholt gemachten Versuch erneuerte den feindlichen rechten Flügel aus seiner Stellung zu vertreiben. Es gelang ihm ebensowenig, seine Reiterei drang zwar in das feindliche Fußvolk ein, aber die durch Geschützfeuer unterstützte russische Cavallerie trieb sie wieder zurück und warf auch die Infanterie in die hinter ihr liegende Niederung; W. selbst fiel bei dieser Gelegenheit. – Das Friedrichsdenkmal unter den Linden zu Berlin verzeichnet auf seiner Gedenktafel den Namen des ebenso tapferen wie talentvollen Generals, dessen Tod im Heere allgemein beklagt wurde.