ADB:Woyna, Emil von

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Artikel „Woyna, Emil von“ von Bernhard von Poten in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 44 (1898), S. 220–221, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Woyna,_Emil_von&oldid=- (Version vom 28. März 2024, 11:05 Uhr UTC)
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Woyna: Emil von W., königlich preußischer Generallieutenant, am 29. Juni 1812 zu Widrinnen im ostpreußischen Kreise Rastenburg als der Sohn eines preußischen Officiers aus litthauischem Geschlechte geboren und am 11. April 1829 beim 17. Infanterieregimente zu Düsseldorf in den Dienst getreten, am 15. October 1831 zum Secondlieutenant befördert, nahm 1849 an der Spitze einer Compagnie jenes Regiments am Kampfe gegen die Aufständischen in Baden, 1864 als Bataillonscommandeur im 5. Westfälischen Infanterieregimente Nr. 53 am Kriege gegen Dänemark, 1866 als Commandeur des 8. Rheinischen Infanterieregiments Nr. 70 am Mainfeldzuge theil und rückte im J. 1870 als Commandeur der aus dem 56. (Westfalen) und dem 79. (Hannoveraner) Infanterieregimente bestehenden 39. Infanteriebrigade in das Feld. Diese gehörte zur 20. Infanteriedivision (Kraatz-Koschlau) und zum X. Armeecorps (Voigts-Rhetz); er selbst wird in der Kriegsgeschichte, um ihn von seinem Bruder Wilhelm (s. u.) zu unterscheiden, als „Woyna I.“ bezeichnet. Zum ersten Male kam seine Brigade in das Feuer, als sie, nach langem Marsche am Nachmittage des 16. August auf dem Schlachtfelde von Vionville-Mars la Tour eingetroffen, die Büsche von [221] Tronville besetzte und mit opfervoller Zähigkeit festhielt, dann gehörte sie zu den Metz einschließenden Truppen. An dem zweiten Abschnitte des Krieges hatte W. auf den Schauplätzen desselben, auf denen das X. Armeecorps thätig zu sein berufen war, beim Vorgehen gegen Orléans und gelegentlich der Januarkämpfe, welche zur Einnahme von Le Mans und zur Verfolgung des geschlagenen Feindes darüber hinaus führten – an den letzteren als stellvertretender Commandeur der 19. Infanteriedivision – vollen Antheil. Die Verleihung beider Classen des Eisernen Kreuzes sowie des Ordens pour le mérite sprachen die Anerkennung des Werthes seiner Leistungen aus. Am 8. März 1873 zum Commandeur der 29. Division zu Freiburg i. B., am 22. d. M. zum Generallieutenant befördert, nahm er 1876, durch die Nachwehen der ausgestandenen Kriegsstrapazen veranlaßt, den Abschied, lebte zunächst in Wiesbaden, dann bei einer verheiratheten Tochter, Frau v. Wolff, in deren Hause er am 17. April 1881 zu Mittel-Kaiserswaldau in Niederschlesien gestorben ist.

Militär-Wochenblatt Nr. 40, Berlin 1881.