ADB:Zezschwitz, Hans Gottlob von
Fürst Hohenlohe-Ingelfingen gewiesen. In der von diesem ausgegebenen Ordre de bataille erscheinen seine Truppen als die 2. Division, die des linken Flügels. Ein Theil derselben war schon in die unglücklichen Gefechte verwickelt, welche die Heeresabtheilung des Generals von Tauentzien am 8. und 9. bei Schleiz zu bestehen hatte; Z. nahm die letztere bei Mittelpöllnitz auf, sicherte ihren Rückzug und blieb dort bis zum 10. stehen, an welchem Tage das ebenfalls unglückliche Treffen bei Saalfeld, wo auch sächsische Truppen fochten, ihn nöthigte, nach Jena zurückzugehen. In der hier am 14. geschlagenen Schlacht gab er den ihm angewiesenen Posten an der Schnecke erst auf, als jede Hoffnung eines günstigen Ausganges verschwunden war. Dann zog er mit der in vollster Ordnung zurückgehenden Infanteriebrigade Nehrhoff ab. Man drang in ihn die Infanterie zurückzulassen und sich mit drei Schwadronen sächsischer Carabiniers, welche zur Stelle waren, durchzuschlagen. Endlich gab er nach, das Unternehmen glückte und schließlich konnte er noch durch Angriffe kleinerer Reiterabtheilungen den Abzug fliehender Infanterie decken. Er suchte nun von den Trümmern seines Corps zu sammeln, was er konnte, und es gelang ihm in Barby, dem von ihm bestimmten Versammlungsorte, einen großen Theil der weit Zerstreuten zusammenzubringen. Er hatte Barby – nicht Magdeburg, wohin der preußische Rückzug ging – gewählt, weil die Stadt innerhalb der Landesgrenzen lag. und erhielt hier am 21. October den erwarteten Befehl, in Gemäßheit des abgeschlossenen Neutralitätsvertrages in die Friedensgarnisonen abzumarschiren. Fortan nicht mehr verwendet, blieb er bis 1815 auf Wartegeld, wurde dann pensionirt und ist am 20. Juni 1818 zu Dresden gestorben.
Zezschwitz: Hans Gottlob von Z., königlich sächsischer General der Cavallerie, wurde am 3. August 1736 zu Piskowitz bei Kamenz geboren, trat 1752 beim Chevaulegersregimente Prinz Albrecht in den Dienst, nahm 1757 zum Premierlieutenant befördert, mit den aus Polen gekommenen Reiterregimentern, welche zuerst General v. Nostitz und, nachdem dieser seinen bei Leuthen erhaltenen Wunden erlegen war, ein anderer Z., damals Generalwachtmeister, befehligte, seit 1760 aber als Adjutant des Prinzen Albrecht, beim österreichischen Heere an den Feldzügen des siebenjährigen Krieges theil, trat nach Friedensschluß in das Regiment zurück, stand während des Bairischen Erbfolgekrieges bei der vom General v. Benkendorff befehligten Cavallerie und wurde 1779 zum Oberst und zum Commandeur des Chevaulegersregiments Herzog von Kurland befördert. Seit 1792 Generallieutenant und Generalinspecteur der Cavallerie führte er von Ende October 1794 bis September 1795 das Commando über das gegen 10 000 Mann starke sächsische Reichscontingent. Wichtige Ereignisse trugen sich während seiner Befehlsführung in der Gegend zwischen Main und Neckar, wo das Contingent Verwendung fand, nicht zu; Gesundheitsrücksichten veranlaßten seine Entbindung von der Stellung. Als Sachsen zur Theilnahme am Kriege Preußens gegen Frankreich mobil machte, wurde Z., der seit 1802 General der Cavallerie und Generalcommandant der Garde du Corps war und auch im Herbst 1805 ein in Erwartung kriegerischer Ereignisse im Südwesten des Kurfürstenthums aufgestelltes Beobachtungscorps von 15 000 Mann befehligt hatte, zum commandirenden General ernannt. Er verfügte über 809 Officiere, 21 144 Mann, 4594 Pferde und war an die Befehle des preußischen Generals- Mittheilungen des königlich sächsischen Kriegsarchivs zu Dresden. – Schuster und Francke, Geschichte der königl. sächs. Armee, II, Leipzig 1885. – v. Montbé, Die kursächsischen Truppen im Feldzug 1806, Dresden 1860.