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ADB:Zwinger, Johann Rudolf

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Artikel „Zwinger, Johann Rudolf“ von Arnold von Salis in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 45 (1900), S. 542–543, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Zwinger,_Johann_Rudolf&oldid=- (Version vom 5. November 2024, 14:38 Uhr UTC)
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Zwinger: Johann Rudolf Z. (12. Sept. 1660 – 18. Nov. 1708), Antistes zu Basel 1703–1708, Sohn des Prof. Johann Z. und Enkel des Antistes Theodor Z. (s. diese), ist geboren am 12. September 1660; wurde 1676 Magister philos., 1684 (nach Iselin 1680) Cand. theol., hielt sich dann kürzere Zeit in Zürich auf, ebenso in Genf, und predigte hier öfters in der deutschen Gemeinde, wie s. Z. schon sein Vater gethan hatte. Unter seinen Zuhörern war Fürst Karl Friedrich von Anhalt-Bernburg, der ihm auf Verlangen gerne eine Pfarrstelle in seinen Landen verliehen hätte. Doch rieth der Vater davon ab, und zog Z. 1686 die Feldpredigerstelle vor bei dem in königl. französischen Diensten stehenden Regiment Stuppa, welches im Hennegau lag. [543] Nach zwei Jahren kehrte er, 1688, durch Brabant und Holland, über Brüssel und Lüttich, durch Deutschland heim. Er versah nun vorerst ein Vicariat zu St. Alban in Basel, wurde 1690 Leutpriester und Pfarrer von Liestal in der Landschaft Basels; 1700 Pfarrer bei St. Elisabeth in der Stadt, und 1703, nach dem Tode des Antistes Peter Werenfels, Oberster Pfarrer am Münster, Antistes und Archidiakonus, zugleich Dr. theol. (1704), Prof. Loc. Comm. et Controv. Theol. an der Hochschule. Als solcher schrieb er, außer einer hübschen akademischen Gedächtnißrede auf seinen Amtsvorgänger Werenfels, einige lateinische Dissertationen und ein deutsches Buch „Der Trost Israels“ (1706), betr. die zu hoffende Bekehrung der Juden, sowie eine Anzahl Predigten und Leichenreden (s. bei Leu, Lex., S. 579–581). Er war auch Mitglied der königlich Engelländischen Gesellschaft zur Fortpflanzung des Glaubens und der Religion, vielleicht dank seiner Schrift über „Die große Veränderung in Engelland, aus dem Französischen übersetzt“ (1690). Er starb am 18. November 1708. Sein einziger Sohn, Andreas, wurde später ebenfalls Theologe und Pfarrer zu St. Leonhard in Basel.

Biogr. Quellen sind ungefähr dieselben wie für Theodor Zwinger.