Abendidylle an der Riviera
[308] Abendidylle an der Riviera. (Zu dem Bilde S. 293.) Schon mehr als einmal hat H. Nestel die Leser der „Gartenlaube“ im Bilde an die schönen Gestade der Riviera geführt, auf jenen gesegneten buchtenreichen Küstenstrich, der sich von Nizza bis Spezia dem nördlichen Rande des Ligurischen Meerbusens entlang zieht und um seiner landschaftlichen Reize wie um seiner gesundheitlichen Vorzüge willen alljährlich von vielen Tausenden, Kranken, Genesenden und Gesunden, aufgesucht wird. Auch unser heutiges Bild vergegenwärtigt uns den ganzen Zauber dieses irdischen Paradieses, in dem sich der Berge üppig bewachsene Hänge mit dem leuchtenden Meeresspiegel und dem leuchtenden Himmelszelt zu einem unvergleichlich schönen Ganzen zusammenschließen. Es ist ein Fleck Erde, so recht geschaffen zum beschaulichen Träumen, wie es der junge Hirte thut, der am felsigen Abhang zwischen Oliven und Cypressen seine Ziegen weidet, oder das Mädchen unten am Wasser, das gedankenverloren emporblickt zu den im letzten Lichte des scheidenden Tages erglühenden Höhen.