Adolf v. Menzel an seinem Schreibtisch

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Titel: Adolf v. Menzel an seinem Schreibtisch
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 3, S. 97
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1899
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger G. m. b. H. in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
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[98] Adolph v. Menzel an seinem Schreibtisch. (Zu dem untenstehenden Bilde.) Die ungewöhnliche Auszeichnung, welche beim Beginn dieses Jahres dem Großmeister der deutschen Malerei Adolph Menzel durch Verleihung des Schwarzen Adlerordens zu teil ward, und die Feier, welche die Berliner Künstlerschaft aus diesem Anlaß zu Menzels Ehren beging, haben die bescheidene Persönlichkeit des Künstlers wieder einmal zum Gegenstand des öffentlichen Interesses gemacht. Als am 5. Dezember vor drei Jahren Menzels achtzigster Geburtstag gefeiert ward, ist den Lesern der „Gartenlaube“ des näheren berichtet worden, wie einfach das private Leben des noch immer rastlos schaffenden Künstlers verläuft, dessen „Erdenwallen“ in Not und Armut begann und den nun im Alter das Glück mit Ehren und Ruhm überschüttet. In dem Aufsatz „Wie Meister Menzel lebt“ hat damals A. Schöbel (Jahrgang 1895, S. 787) die friedliche Abgeschiedenheit seiner Wohnung im dritten Stock eines Hauses der Sigismundstraße geschildert, in der dem greisen Junggesellen die Schwester in altvaterischer Ordnung den Haushalt führt, und über welcher im nächsten Stock die Räume seines Ateliers sich befinden. In dieses Heiligtum, dessen Stille selten ein Besucher stören darf, läßt uns unser Bild einen Blick werfen. Wir sehen den Künstler an seinem altertümlichen Schreibsekretär, wie er im Begriff ist, Korrespondenzen zu erledigen. An der Wand hängen Studienblätter zu Bildern, die er einst geschaffen, sowie Gipsabgüsse von Werken der Plastik, die ihm besonders lieb sind. In der schön geformten Rechten stockt gerade für einen Augenblick die Feder, während der geistvolle energische Kopf, von Erinnerungen gebannt, still vor sich hinsinnt.

Adolph v. Menzel an seinem Schreibtisch.
Nach einer photographischen Aufnahme von Hugo Rudolphy in Berlin