Akademische Berufsarbeit im Ausland

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Titel: Akademische Berufsarbeit im Ausland
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aus: Die Gartenlaube, Heft 32, S. 548
Herausgeber: Adolf Kröner
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1893
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
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[548] Akademische Berufsarbeit im Ausland. In dem Maße, als die Ueberfüllung der gelehrten Berufe in unserem Vaterlande überhand nimmt, mehrt sich die Zahl derjenigen, die sich draußen in der Ferne einen Platz zur Bethätigung ihrer Kräfte suchen möchte, da sie ihn daheim nicht finden können. Aber wohin sich wenden? Die Stellen für Aerzte, Apotheker, Chemiker, Ingenieure, Juristen und namentlich Lehrer sind auch im Auslande nicht so dicht gesät, daß man nur hinzugehen und zuzugreifen brauchte. Auch hier handelt es sich um eine sorgfältige Regelung von Angebot und Nachfrage. Gar mancher, der auf gut Glück hinauszog in die weite Welt, ist mit getäuschten Hoffnungen und schmalem Beutel wieder heimgekehrt – und doch hätte sich vielleicht auch für ihn Raum gefunden, wenn er nur zur richtigen Zeit am richtigen Ort Nachfrage gehalten hätte!

Nun hat ein vornehmlich aus Professoren der deutschen Universitäten bestehender Ausschuß, dem u. a. Gneist, Haeckel, Esmarch, Klaus Groth angehören, es in die Hand genommen, hierin Abhilfe zu schaffen. Er erläßt einen Aufruf an die Deutschen im Auslande, in dem es heißt: „Sollen die überschüssigen Kräfte nicht hilflos und nutzlos in der Heimath bleiben oder, allein aufs Geratewohl hinausgezogen, in der Fremde an unrechtem Ort hilflos und nutzlos sich vergeuden, so bedarf es einer Nachweisstelle für akademische Berufsarbeit im Ausland. Nur von einer solchen Centralstelle aus läßt sich die Auswanderung von Angehörigen unserer gelehrten Berufszweige planmäßig regeln, Erkundigung einziehen, Auskunft ertheilen, Angebot und Nachfrage vermitteln. Vor Eröffnung einer solchen Nachweisstelle bedarf es der Uebersicht, in welchem Umfang das Bedürfniß nach akademisch gebildeten Deutschen im Ausland vorbanden ist. Wir richten deshalb namentlich an alle Deutschen im Ausland die dringende Bitte um Auskunft, ob sich an ihrem Wohnort lohnende Thätigkeit für deutsche Lehrer, Aerzte, Apotheker, Chemiker, Ingenieure, Juristen, Geistliche oder dergleichen bietet, sei es einzeln oder in größerer Zahl. Gleichzeitige Darlegung der einschlägigen Verhältnisse ist erwünscht. Wir hoffen auf die Bruderhilfe der Deutschen im Auslande. Alle Mittheilungen sind an Sanitätsrath Dr. Konr. Küster in Berlin SW., Tempelhofer Ufer 21, zu richten. Stellenbewerbungen sind bis auf weitere Veröffentlichungen zwecklos.“

Indem wir diesem Aufruf soweit es in unserer Macht steht, Verbreitung geben und ihn unseren Lesern im Ausland dringend zur Berücksichtigung empfehlen, hoffen wir, daß er gute Früchte trage und recht vielen unserer Landsleute zu einer ersprießlichen Wirkungsstätte verhelfe!