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Am Gemündener Maar (Kämpchen)

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
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Autor: Heinrich Kämpchen
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Titel: Am Gemündener Maar
Untertitel:
aus: Was die Ruhr mir sang, S. 91-92
Herausgeber:
Auflage: k. A.
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1909
Verlag: Hansmann & Co.
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Erscheinungsort: Bochum
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Originalherkunft:
Quelle: Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
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Bild
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Bearbeitungsstand
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[91] Am Gemündener Maar *).[1]
 (Eifelbild)

Nicht so öde wie die andern
Schwestern, liegst du im Gebirge;
Kränzt dir doch, was jenen fehlet,
Tannenwald mit Grün die Ufer.

5
Aber still und weltverloren

Träumst auch du die Schwermutsträume,
Scheinst Äonen nachzusinnen,
Wo hier Feuerstürme rasten.

Lava, glühend heiße Lava,

10
Hat dein Krater einst gespien

Donnernd aus dem Bauch der Erde,
Und die Eifeltäler dampften.
[92]
Längst erloschen sind die Gluten
Und verweht die Donnerstürme, –

15
Aber schwermutsvolle Trauer

Brütet noch an deinen Ufern.

Ja, mein Maar, so magst du träumen,
Weltverloren, schon wie lange –
Wie auch meine Seele träumet

20
Von dem dunkeln Daseinsrätsel.

  1. *) Das Gemündener Maar liegt auf einer Hochfläche hinter dem Kreisstädtchen Daun, in der Richtung auf Manderscheid, zwischen den Tälern der Lieser und Alf, und ist von den drei großen Maaren das kleinste, aber schönste.