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Am Weinfelder Maar (Kämpchen)

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
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Autor: Heinrich Kämpchen
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Titel: Am Weinfelder Maar
Untertitel:
aus: Was die Ruhr mir sang, S. 92
Herausgeber:
Auflage: k. A.
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1909
Verlag: Hansmann & Co.
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Erscheinungsort: Bochum
Übersetzer:
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Originalherkunft:
Quelle: Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
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Bild
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Bearbeitungsstand
fertig
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[92] Am Weinfelder Maar.
 (Eifelbild)

Ein großes Auge, schwermutsvoll und klar,
So liegt vor mir im Abendgold das Maar,
Tief eingebettet in der Ufer Saum,
Ein Schlummerort, ein weltverlor’ner Traum. –

5
Und Oede rings – kein Ruf, kein Vogelschrei,

Das Leben ging hier ohne Halt vorbei,
Und keine Blume seiner Hand entglitt –
Erstarrte Lava, wo mein Fuß auch tritt. –

Und doch ist’s schön noch – aber düster schön,

10
Auf diesen kahlen, unwirtlichen Höh’n,

Wo einst der Krater seine Glut gespie’n,
Man kann sich ihrem Banne nicht entzieh’n. –

Fastradens Ring, so scheint es, hält auch Hut
In dieser klaren, regungslosen Flut –

15
Kein Sturm, der ihrem glatten Spiegel droht,

Kein Kahn durchfurcht sie und kein Fischerboot. –

So liegt verlassen, öd’ und still das Maar
Und doch in Schönheit hehr und wunderbar –
Die Schwermut hält hier stetig ihre Rast –

20
Auch mich, auch mich hat Traurigkeit erfaßt. –