Heimkehr (Kämpchen)
[93] Heimkehr.
Und wieder von der Reisetour
Bin ich zurückgekommen,
Von Feld und Wald und grüner Flur
Hab’ Abschied ich genommen.
Zur Heimkehr wieder der Appell,
Der zwingendste: Geldmangel. –
Doch war’s auch nur ein Kommen, Seh’n
Und wieder Geh’n von dannen,
Beim Frührot durch die Tannen. –
Es boten doch mir Hochgenuß
Der graue Fels, der blanke Fluß
Und die besonnten Hänge. –
Wie ich ihn oft geträumet,
Im Sommerduft, im Abendschein,
Von Burgen bunt umsäumet. –
Die Rebenhügel still und schön,
In lieblichem Kontraste. –
Und wo der stolze Strom sich wandt
Auch immer durch die Auen,
Die Blicke waren mir gebannt
Die Luft so klar, der Strom so frei –
Vorüber zogen Lorelei
Und Bacharach und Bingen. –
Zum Drachenfels stieg ich hinan,
Ein alter und doch junger Mann,
Vom Leben abgetönet. –
Alt, weil mein Haupt mit Schnee belegt,
Jung, weil das Herz noch feurig schlägt
[94]
Und wieder nun bin ich zu Haus,
Von der Poetenreise,
Und packe still mein Ränzlein aus
Und fahr’ die alten Gleise. –
Er hat zu neuem Schaffensdrang
Mich prächtig angereget. –