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Am Hügel

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: Franz Grillparzer
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Titel: Am Hügel
Untertitel:
aus: Gedichte von Grillparzer.
S. 24–25
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum: 1817
Erscheinungsdatum: 1872
Verlag: Verlag der J. G. Cotta’schen Buchhandlung
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Erscheinungsort: Stuttgart
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: ALO und Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
Erstdruck im Wiener Taschenbuch „Aglaja“ 1820
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
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Bearbeitungsstand
fertig
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[24]                Am Hügel.

O Hügel! sanft von Steinen aufgeschichtet,
Die saftig Gras und Alpenmoos umzieht,
Von deinem Haupt ein Baum emporgerichtet,
An dem die Vogelbeere rötlich glüht;

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Indeß am Fuß in buntgemischter Reihe

Der Schwarzbeer’ dunkle Frucht und helles Kraut
Hoch überragt von Weidrichs Veilchenbläue,
Dir einen Thron, sich eine Freistatt baut.
Wie schön blickst du herab von deiner Höhe,

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Wie würdig stellst du dich dem Auge dar!

Der Wandrer steht entzückt in deiner Nähe,
Und sucht beinah nach Weihort und Altar.
Gewiß auch, rollten noch die alten Zeiten,
Da unentzweit der Gott und die Natur,

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Ein Schutzgott würde hier sich Sitz bereiten,

Wo Gräser jetzt, hülflose Blumen nur.
Doch da ich solches kaum gewagt zu denken,
Straft Lügen mich ein schauerndes Gefühl; –
Ich fühle Geister sich herniedersenken

20
Und mich umlispeln in der Winde Spiel.

Erinnrung kommt, der stillvertraute Zeuge,
[25] Von dem, was einst das Glück mir hier verlieh,
Und, wie geschloßnen Augs ich mich hinüberbeuge,
An ihrer Hand die Poesie.