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Am Murgsee

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
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Autor: H.
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Titel: Am Murgsee
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 26, S. 833, 839
Herausgeber: Adolf Kröner
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1892
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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[833]

Photographie von Franz Hanfstaengl Kunstverlag in München.
Am Murgsee.
Nach einem Gemälde von J. G. Steffan.

[839] Am Murgsee. (Zu dem Bilde S. 833.) Der schönste Punkt an der Südseite des vielgerühmten Wallenstädter Sees in der Ostschweiz ist Murg. Eine Wanderung von vierthalb Stunden führt von hier durch das geologisch merkwürdige Murgthal empor zu den drei Murgseen, von denen der oberste und größte 1825 Meter über dem Meere und 1400 Meter über dem Spiegel des Wallenstädter Sees liegt. Auf unserem Bilde findet der Leser den untersten der drei Seen, in dessen tief eingesenktes Becken sich die Wasser der oberen Seen über eine jäh abstürzende Gesteinsmauer ergießen. Es ist ein überaus einsames schwarzgrünes Gewässer, in ödem Felskessel gelegen, der durch rauhe Felswände und jähabschießende Geröllhalden gebildet wird. Außer Alpengräsern und niedrigem Buschwerk findet man als Vertreter der Pflanzenwelt hier nur noch Berg-Erlen und schön geästete Arven. Die zerklüfteten Bergmassen im Hintergrunde gehören zum Weißkammstock, einem Bergzuge der Glarner Alpen; nur beschwerliche Jochsteige führen über ihre Schultern hinüber ins Thal von Glarus. Der Münchener Maler J. G. Steffan, der Schöpfer unseres Bildes, versteht es mit einer seltenen Meisterschaft, die wilde Natur des Hochgebirgs auf seinen Gemälden wiederzugeben, und so ist auch der tiefe Ernst der Murgseelandschaft vortrefflich von ihm getroffen worden. H.