An Naidion

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: Friedrich de la Motte Fouqué
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: An Naidion
Untertitel:
aus: Deutscher Dichterwald. Von Justinus Kerner, Friedrich Baron de La Motte Fouqué, Ludwig Uhland und Andern.
S. 67
Herausgeber:
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1813
Verlag: J. F. Heerbrandt’sche Buchhandlung
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Tübingen
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Google und Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite


[67]

An Naidion.

Der Tanz begann, die hellen Saiten klangen,
Du schwebtest zierlich mit mir durch die Reihn,
Und wach ward mir ein jugendlich Verlangen
Nach längst verblichner Freude Sonnenschein.

5
Ich meint’, es käme wieder

Des Lebens Maienzeit;
Nicht nur im Geist der Lieder,
Nein, wahr in Lieb’ und Leid.

O du bethörter Mann mit diesem Herzen

10
Voll halbverglühtem, halb noch glüh’ndem Brand,

Was sollen Dir der Augen stille Kerzen,
Mildleuchtend aus der Kindheit Dämmerland?
Ungleiches Paar! Die Frohe
Schwebt hell durch heitre Luft.

15
Ich flackr’ in trüber Lohe

Aus dunkeln Herzens Gruft.

Nein ende, Tanz, verklingend bald zu scheiden,
Was uns, zum Trotz dem Leben, hier vereint.
Wie kann so lang’ die junge Sonn’ es leiden,

20
Daß bleicher Mond mit ihr am Himmel scheint?

Und schon war im Verhallen
Mein wunderliches Glück;
Du tratst in Blumenhallen,
In Hölen ich zurück.

 de la Motte Fouqué.