An den Nachtwächter
An den Nachtwächter.
(Bei späterer Gelegenheit.)
Verschlechtert sich nicht dein Herz und dein Styl,
So magst du treiben jedwedes Spiel;
Mein Freund, ich werde dich nie verkennen,
Und sollt’ ich dich auch Herr Hofrath nennen.
Von wegen deiner Verhofrätherey,
Vom Seinestrand bis an der Elbe
Hört’ ich seit Monden immer dasselbe:
Die Fortschrittsbeine hätten sich
Reitest du wirklich auf schwäbischen Krebsen?
Aeugelst du wirklich mit fürstlichen Kebsen?
Du hast die Nacht hindurch so brav
Mag tuten wer will für den deutschen Jan Hagel!
Du legst dich zu Bette und schließest zu
Die Augen, doch läßt man dich nicht in Ruh.
Vor deinem Fenster spotten die Schreyer:
Ach! so ein Schreyer weiß nicht warum
Der beste Nachtwächter wird endlich stumm,
Es ahndet nicht so ein junger Maulheld,
Warum der Mensch am End’ das Maul hält.
Hier ist es still, kein Windchen weht,
Die Wetterfahnen sind sehr verlegen,
Sie wissen nicht wohin sich bewegen...