An die Rheingräfinn Fanny von G * * * Gräfinn zu S * * *

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Textdaten
Autor: Susanne von Bandemer
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Titel: An die Rheingräfinn Fanny von G * * * Gräfinn zu S * * *
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aus: Neue vermischte Gedichte, S. 209–210
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Erscheinungsdatum: 1802
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Erscheinungsort: Berlin
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[209]

An die Rheingräfinn Fanny von G***, Gräfinn zu S**.


Nur im Schleier der Verborgenheit
Will uns Hulda, süße Lieder singen;
Und auch meine Offenherzigkeit
Zu dem Stummseyn eines Fisches zwingen?

5
Diese reizende Bescheidenheit,

Glaub’ es mir, geht wahrlich hier zu weit.

Mir entzückte eine unbekannte
Sanfte Schöne, die sich Hulda nannte,
Ihr nur sang ich, nicht der Rheingräfinn!

10
Ließ Cythera Kränze für sie winden,

Gar nicht ahnend in der Dichterinn
Eine Ebenbürtige zu finden,
Die geschmückt mit Helmen, Wappen, Fahnen,
Und erlauchten ritterlichen Ahnen,

[210]


15
Nach dem Adel schöner Seelen strebt,

Der hoch über Zufall und Geburt erhebt. –
Bleib’ uns Hulda! und geneuß den Frieden,
Den die schwesterlichen Aoniden
In den Busen senden, der für sie entglüht.

20
Singe Gott, Natur und Liebe,

Und der wahren Freundschaft edlen Triebe
Bis des Lebens schöner Träum entflieht;
Dann wird dich bey süßen Harmonien
Freude lächeln, Rosen werden blühen

25
Ewig jung für dich am Bach, im Hain:

Paphos Götter werden dich umschweben,
Und das allerlängste Leben
Ein Elysium dir seyn.

Würd’ ich doch auf einen Zauberwagen

30
Durch die Luft wie Oberon getragen,

Um mich deines Anblicks zu erfreun;
Dann würd’ ich dich, beste Hulda! schmücken
Mit dem Lorbeer, den die Musen pflücken
Für die Schönen, die sich ihnen weihn.