An die Wände einer Bergkapelle angeschrieben
Wie die Heiligen, die dich bewohnen,
Selig heiter steht dein milder Bau,
Wie herabgesenkt aus bessern Zonen
Adelst du die abgeschiedne Au.
Ueber dir des Himmels ew’ge Ruh’;
Und du schwebest zwischen Erd’ und Himmel,
Lächelst freundlich beiden zu.
Einen Platz nur hast du von der Erde
Einen, dessen traurige Gebärde
Jede lebensfrohe Menge flieht.
Wo die schwarzen Kreuze deutend stehen,
Wo der Boden ahnungsvoll sich schwellt,
Für den Himmel, nicht die Welt.
Lieblich blicket nach dem Feld der Leichen
Aus den Fenstern dein Marienbild,
Und ich flehe zu der Lebensreichen:
Vielen hast du Trost und Heil geboten,
Und gelindert manchen herben Schmerz;
Bist du eine Pflegerin der Todten,
Wecke denn mein sterbend Herz!
Deine Liebesüberschwenglichkeit
Kannst du sie mit einer Jungfrau theilen,
Hold wie du, und züchtig und geweiht?
Gieb ihr nur von deiner, deiner Liebe,
Daß sie so in ihrem reinen Triebe
Auf mich niederschau’, wie du!
Aber du, geheiligte Kapelle,
Laß, o laß mich Einmal nur mit Ihr
Vor der aufgethanen Himmelsthür!
Fällt von ihren gottdurchdrungnen Blicken
Einer liebend dann auf mich – o nun!
Laß mich todt, nach himmlischem Entzücken,