An unsere Leser! (Die Gartenlaube 1861/1)
Mit der vorliegenden Nummer erscheint die „Gartenlaube“, wie überhaupt eine deutsche Zeitschrift, zum ersten Male in einer Auflage von mehr als 100,000 Exemplaren. Wie dies jedenfalls ein Beweis von dem Beifall ist, den sie bisher gefunden hat, so wird es und ein Sporn sein die Anstrengungen zu steigern, um die Mannigfaltigkeit und den Werth ihrer Mittheilungen noch zu erhöhen, vor Allem aber in der Redaction an den bisher befolgten Grundsätzen fest zu halten. Denn unserer Meinung nach verdankt die „Gartenlaube“ ihre Verbreitung, außer der Popularisirung der Wissenschaften hauptsächlich dem, daß sie sich bestrebt hat durch und durch ein deutsches Blatt zu sein. Nur gute deutsche Autoren liefern deutsche Originalbeiträge, deutsche Künstler besorgen die artistische Ausstattung (keine Abklatsche aus englischen und französischen Zeitschriften), deutsches Leben und Streben bildet vorzugsweise den Gegenstand ihrer Schilderungen. Mit treuem Sinn werden wir an diesen Tendenzen fest halten und dürfen hoffen, daß auch für die Zukunft aus allen Blättern unserer Laube die Liebe zu dem deutschen Vaterlande hervorleuchten wird, selbst da, wo nicht gerade rühmend von ihm die Rede sein kann.