Arbeiter-Radfahrer-Bund „Solidarität“
Es sind in letzter Zeit in mehreren Blättern Inserate erschienen, in welchen zum Eintritt zu dem sog. Arbeiter-Radf.-Bund Freiheit aufgefordert wird. Der unterzeichnete Vorstand des 1896 gegründeten und jetzt 21000 Mitglieder zählenden Arbeiter-Radfahrer-Bundes Solidarität erklärt hierdurch, daß er mit diesem Bund Freiheit in keiner Beziehung steht, und daß der Bund Freiheit es auf eine Täuschung und Irreführung des Publikums abgesehen hat, in dem derselbe ein Abzeichen gewählt hat, welches dem unsern ähnelt und geeignet erscheint, von Uneingeweihten für das unsrige gehalten zu werden. Auch ist die Absicht der Irreführung dadurch bewiesen, daß die Einrichtungen des Bundes Freiheit samt und sonders aus dem Arbeiter-Radfahrer-Bund Solidarität entnommen resp. nachgeahmt worden sind. Ob aber der neugebackene Bund das halten kann, was in den Inseraten als Lockvogel angepriesen wird, ist direkt zu verneinen. Die Mitgliederzahl dieses Bundes dürfte 150 nicht übersteigen. Es ergiebt dies bei einem Beitrag pro Mitglied und Monat von 20 Pfg. die horrende Einnahme von 30 Mk. im Monat. Und von dieser gewaltigen Einnahme soll Unfallunterstützung von 6 bis 9 Mk. pro Woche gezahlt werden. Es dürfte damit die Unmöglichkeit erwiesen sein, daß der Bund seine Versprechungen halten kann.
Wir warnen die Arbeiter-Radfahrer allerorts, auf diese falschen Vorspiegelungen hereinzufallen und fordern auf zum Beitritt in den Arbeiter-Radfahrer-Bund Solidarität, welcher, 1896 gegründet, heute 21000 Mitglieder zählt, im Jahre 1903 einen Umsatz von 42890 Mk. 39 Pfg. hatte und in derselben Zeit 5014 Mk. und 20 Pfg. an Unfallunterstützung an seine Mitglieder zur Auszahlung brachte.