Zum Inhalt springen

Auch eine Königin

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
<<< >>>
Autor:
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Auch eine Königin
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 6, S. 99
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1889
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite

[99] Auch eine Königin. Der Fasching ist für den fröhlichen Rheinländer die Brausezeit, wo die sonst in dem festen Gefüge der gesellschaftlichen Ordnung gebannten Geister losgelassen werden zu fröhlichem Thun. Den Reigen eröffnen in dem „heiligen“ Köln die sogenannten Dreikönigs-Maskenbälle; den Patronen des Tages zu Ehren sind hier selbstverständlich Könige in allen Hautschattirungen, den König aus Kamerun nicht ausgenommen, zahlreich vertreten; noch fehlt es aber an einer Königin. Da wird bei den Klängen der Festpolonaise ein kunstvoll verzierter Kuchen, der Königskuchen, hereingebracht und vor den Augen der Gäste in lauter kleine mundgerechte Stückchen zerschnitten, jeder Tänzer führt seine Dame an dem süßen Backwerk vorbei, von dem dieselbe ein Stückchen erhält, das sofort hastig in dem kleinen Mündchen verschwindet – gilt’s doch zu prüfen, ob nicht etwa ein kleiner länglichrunder Gegenstand darin befindlich – eine besonders gekennzeichnete Bohne. Denn diese ist’s, deren Besitz der glücklichen Finderin die Würde der Königin des Festabends verleiht. Unter allgemeinem Jubel der bunt maskirten Schar wird ihr eine goldene Krone auf das Haupt gedrückt und ein besonderer Thronsitz angewiesen, auch steht ihr das Recht des Vortanzes zu. Goldene Geschmeide, mitunter von hohem Werth, bilden ein bleibendes Andenken für die „Bohnenkönigin“.