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Aus Feuer ward der Geist geschaffen

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: Ernst Moritz Arndt
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Titel: Aus Feuer ward der Geist geschaffen
Untertitel:
aus: Allgemeines Deutsches Kommersbuch, S. 304
Herausgeber: Moritz Schauenburg
Auflage: unveränderter Nachdruck der 160. Auflage von 1978
Entstehungsdatum: 1817
Erscheinungsdatum: 1988
Verlag: Selbstverlag
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Erscheinungsort: Lahr
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Commons
Kurzbeschreibung:
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[304] Aus Feuer ward der Geist geschaffen,
drum schenkt mir süßes Feuer ein!
Die Lust der Lieder und der Waffen,
die Lust der Liebe schenkt mir ein,

5
:|:der Trauben süßes Sonnenblut,

das Wunder glaubt und Wunder thut!:|

Was soll ich mit dem Zeuge machen,
dem Wasser ohne Saft und Kraft,
gemacht für Kröten, Frösche, Drachen

10
und für die ganze Würmerschaft?

|:Für Menschen muß es frischer sein;
drum bringet Wein und schenket ein!:|

O Wonnesaft der edeln Reben!
O Gegengift für jede Pein!

15
Wie matt und wässrig ist das Leben,

wie ohne Stern und Sonnenschein,
|:wenn du, der einzig leuchten kann,
nicht zündest deine Lichter an!:|

Es wäre Glauben, Liebe, Hoffen

20
und alle Herzensherrlichkeit

im nassen Jammer längst ersoffen
und alles Leben hieße Leid,
|:wärst du nicht in der Wassernot
des Mutes Sporn, der Sorge Tod.:|

25
Drum dreimal Ruf und Klang gegeben!

ihr frohen Brüder, stoßet an:
„Dem frischen, kühnen Wind im Leben,
der Schiff und Segel treiben kann!“
|:Ruft Wein, klingt Wein und aber Wein!

30
und trinket aus und schenket ein!:|


Aus Feuer ward der Geist geschaffen,
drum schenkt mir süßes Feuer ein!
Die Lust der Lieder und der Waffen,
die Lust der Liebe schenkt mir ein,

35
|:der Trauben süßes Sonnenblut,

das Wunder glaubt und Wunder thut!:|