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Aus einer alten deutschen Stadt

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Textdaten
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Autor: P. K.
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Titel: Aus einer alten deutschen Stadt
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 42, S. 664–665
Herausgeber: Ernst Keil
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1869
Verlag: Verlag von Ernst Keil
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung: Brauwesen in Zerbst
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Aus einer alten deutschen Stadt.

Um manche Stadt unseres Vaterlandes hat die Sage, die Dichtung und die Geschichte einen solchen Kranz von Poesie gelegt, daß der bloße Name derselben uns schon wunderbar berührt. Und nur mit andächtiger Stimmung sehen wir ihre Thürme, ihre Mauern, ihre Straßen an, wenn wir zum ersten Male dieselbe betreten. Noch fühle ich nach langen Jahren, wie das Herz mir höher schlug, als ich in meiner Studienzeit von der Musenstadt am Neckar aus zum ersten Male nach Weinsberg wanderte und im Geiste den komischen Weiberzug die Burg herabziehen sah und dann bei dem gemüthüberquellenden, damals schon halb erblindeten Justinus Kerner, dessen Lieder wir oft gesungen, vorsprach, um einen ganzen unvergeßlichen Tag in seinem gastlichen Hanse zuzubringen. Aehnliche Empfindung hatte ich, als der Straßburger Münster sich mir an fernen Horizonte zum ersten Male erhob, oder als in Worms alle Nibelungengestalten wir auftauchten und die Schatten einer dichterischen Vorzeit mir zwischen den Mauern und Häusern lebendig wurden.

Der Süden hat dieser dichtungumwobenen Städte vor Allem so viele, und sie gehören mit zur Poesie des grüneren Landes jenseit des Main. Die Städte des Nordens schmückt mehr die ehrenvolle Bürgerkrone. Eine würdevolle Prosa durchwirkt ihre Geschichte, die uns Achtung abzwingt vor den tapfern, frommen und gewerbthätigen Menschen, die sie gebaut und treulich in ihnen gewaltet seit Jahrhunderten. Die Gartenlaube hat manches Bild solcher altdeutschen Städte schon dargeboten und Achtung vor ihnen gelehrt. Es sind ehrwürdige Städte, die sie ab und zu geschildert. Aber es giebt auch solche, deren früherer Ruhm geknüpft ist nicht an Kirchen und Capellen, an Klöster und Burgen oder Belagerungen und Schlachten, sondern nur an die löblichst betriebene Bierindustrie, – in einer Zeit, wo noch kein Fabrikschlot rauchte und die Städte zu Fabrikstädten machte, wo aber durch den Dampf der Braupfanne vor Allem manche Stadt berühmt und unsterblich ward.

Der im Archivstaube wühlende Gelehrte constatirt es: eine der ältesten Bierstädte unseres Vaterlandes ist die Anhalt’sche Stadt Zerbst an der erlenumwachsenen Ruthe; selbst als Stadt an sich alt wie wenig andere. Die verfallenen Wartthürme, das uralte Festungsgemäuer, uralter Sagenreichthum, der die Stadt und die Gegend umkränzt, würden davon Zeugniß geben, wenn nicht die schriftlichen Urkunden selbst bis in’s zehnte Jahrhundert das Dasein der Stadt als Stadt documentirten. Was mag noch darüber hinaus liegen! Manches Stück deutscher Culturgeschichte ist aus den Archiven, Baudenkmalen und sagenhaften Traditionen herauszulesen. Manche Herrlichkeiten, zum Beispiel eine von Lucas Cranach gemalte mächtige Bibel, und manche Sonderbarkeiten früherer Zeit liegen durch Nachsicht der Mäuse und entomologischen Ungeziefers auf dem altseltsam gebauten Rathhause pietätvoll aufbewahrt. Alles das aber ruft uns unter dem aufwirbelnden Staube zu: „einstens gewesen!“

Nur das edle Getränk, welches Kranken und Gesunden nützt, das allbekannte Zerbster Bitterbier, läßt durch den Kranz noch fort und fort bestehender Einrichtungen die altersgraue bierwürzige Vergangenheit lebensfrisch in die neue Zeit hineinblicken und läßt den gewerblichen Stolz der Gegenwart anknüpfen an alte Triumphe deutscher Gewerbthätigkeit. Der Fremde, der die alte Stadt betritt, läßt sich behaglich von dem alten Ruhme dieses Bieres erzählen und lacht und freut sich über die alten hopfenumrankten Traditionen. Hier war einstens eine Entfaltung der Bierproduction, die in’s Großartige ging. Hier waren die bezüglichen Gerechtsamkeiten zwar auch eingezäunt durch alte Innungsverordnungen, und doch waren wieder in weitherzigster Weise alle Schleußen geöffnet, damit der alte Ruhm immer reicher werde und wachse. Hier war ein Verkehr, der früher schon aus den engen Mauern heraustrat und in Exportgeschäften in der weitesten Umgegend seine Verbindungen hatte, selbst über Deutschland hinaus. Im sechzehnten Jahrhundert war ihm schon selbst das Meer bis nach Amerika hin nicht zu breit. Hier webte und waltete zugleich ein im damaligen Sinne frommer Geist um die Braupfanne her, indem Alles als Segen von oben dankbar empfangen wurde.

Schon die verhältnißmäßig große Menge von Brauhäusern dürfte vergeblich anderswo zu suchen sein. Es giebt manche Städte, in denen fast ein Haus um das andere denselben Gewerbzweig vertritt. Zum Beispiel in dem Städtchen Pirmasenz in der Rheinpfalz sind fast Alles Schuhmacherhäuser, und bei einem abendlichen Gang durch die Straßen machen die Glaskugellämpchen, bei denen die ehrsamen Schuster arbeiten, einen wunderlichen Eindruck. Zerbst hat so seine Brauhäuser, – wenigstens noch immer dem Namen nach! Es machen dieselben mehr als die Hälfte der Häuser der Stadt aus. Viele derselben haben sogar eine doppelte Braugerechtigkei und somit auch doppelte Pflichten und Rechte. Das sind aber Brauhäuser! Mächtige Räume ziehen kellerartig kühl und dunkel in solidem Ausbau durch die Hintergebäude des Hauses hin, in denen einst das gewerbliche Leben pulsirte und ruhelos nervige Brauknechte thätig waren. Da wurde endlose Fülle des edlen Stoffes bereitet und der Weltruhm der Stadt mitgebraut. In Thätigkeit sind jetzt freilich nur noch etwa zwanzig Brauereien, die Brauräume aller der andern berechtigten Häuser sind öde und unheimlich stille. Schuttgeröll und Urväter-Hausgeräth liegt da aufgespeichert. Ist aber mit dem Geist der alten Zeit das Leben desselben auch dahin, – das Phlegma ist geblieben. Nämlich als ein sinnloses Phantom erbt das Braurecht von Besitzer auf Besitzer fort. Derselbe heißt ein Brauherr, wenn ihm auch nichts ferner sieht als das Handwerk mit seinem goldenen Boden. Rentiers, Lehrer, Kaufleute, Kreisgerichtsräthe, – alle sind Brauer im Besitze solcher Häuser und genießen als solche die von ehemals überkommenen Rechte dieses Standes, – in den sie thätig eintreten können, sobald es beliebt. Caricaturen von Rechten in ihrer alten Begründung unter der heutigen Sonne! Aber es sind lebendige Actenstücke für die Kenntniß der früheren Zeit.

Ja, damals war es nichts Geringes, ein Brauer in der alten reichsfreiherrlichen Stadt zu sein! Die alten Urkunden reden gar nicht von Brauern oder Brauereibesitzern, sondern nur von Brauherren, bürgerlichen Nobili, die nicht nur reich an Gut, sondern auch reich an bürgerlichen und kirchlichen Ehren waren. So hatte die Brauherrn-Innung ausschließlich das gewichtige Ehrenamt des Kirchenvorstandes, dasselbe war in manchen Familien erblich, vor Allem aber vererbten die löblichen Ahnen der heutigen Bierindustriellen ihren Stand von Geschlecht zu Geschlecht. Daneben aber bestand auch und besteht noch ein nicht unansehnliches Stipendium für studirende Brauerssöhne, und als ein solcher gilt in dem Sinne des Stipendiums der, dessen Vater als Brauhausbesitzer sich legitimiren kann. Das Recht hängt an dem Hausrechte. Der Sohn selbst eines wirklichen Brauers rechnet vergeblich auf jene stipendiale Unterstützung, wenn der Vater gestorben und das Haus verkauft ist.

Es waren jene Alten aber auch dem Herzen nach ehrenwerthe Männer. Manche milde Stiftung für Kirchen und Arme, für Lehrlinge, Wittwen und Waisen zeugt noch von dem gemeinsinnigen, [665] humanen Geiste der alten Zunft. Es zog durch ihre Lebensanschauung der Satz: „Lobe den Herrn, der deinen Stand sichtlich gesegnet!“ Besonders aber als ein Gottesdienst, mit dem sie den Herrn loben, galt es ihnen, den Armen und Mühseligen aus ihrer Fülle mitzutheilen. Manches Ehrendenkmal davon steht noch unangetastet in unsern Tagen und mag noch lange stehen. Noch jährlich wird so an die Armen der Stadt aus alten Vermächtnissen eine gewaltige Bierspende vertheilt. Die Armen und Lahmen und Blinden des Evangeliums ziehen dazu nach dem Rathhause. In dessen ehrwürdigen Räumen, wo sonst die Väter der Stadt nur zu ernsten Dingen sich versammeln, macht dann der Klang des Plätscherns und Gießens und der balsamische Gerstentrankgeruch sich geltend. Da freuen und stärken sich die einmal an dem goldbraunen Nektar, die sonst ihren Durst schon mit einem Schluck aus dem klaren Bache zu stillen wissen.

An Gemüth hat es eben dem Deutschen nie gefehlt, und es brauchte nur eine Saite desselben bei ihm angeschlagen zu werden, so gab es seinen vollen Ton. Darum sind sie vor Zeiten auch von ganzer Seele fromme Leute gewesen. Ja, die Innigkeit und Fülle ihres Gemüthes zeigte sich kaum irgendwo nachdrücklicher, als in der Hingabe desselben an die Mächte der Religion. Es ist da freilich viel Trübes mit untergeflossen. Die soliden Bürger haben ihrer Zeit in den confessionellen Fragen auch tüchtig mitgestritten und sich befehdet um einer Glaubensformel willen. Es war aber doch immer nur die wirkliche Frömmigkeit, die sie darin zu erweisen meinten. Der Geist der Frömmigkeit durchwebte am reinsten das häusliche Leben und das gewerbliche Thun. Vor Allem war es in Zerbst die weidliche Brauerzunft, welche, in solidem Besitz, auch den Gemüthsauslassungen ihr Theil gestattete.

Ehe die Braue begann, wurde Mann, Weib, Knecht, Magd und Kind um die Braupfanne versammelt und in andächtigem Kreise wurde, bis noch in die ersten Jahrzehnte dieses Jahrhunderts, ein Lied gesungen und ein kurzes Gebet gesprochen, damit der Herr, von dem Alles im Himmel und auf Erden abhänge, den Segen nicht versage zu dem Werke, zu dem man sich anschicken wolle. Nun änderte sich die Scene. Nun rührten sich die Hände, die Arbeit begann. Bei dem damaligen rein empirischen Verfahren, wobei man selbst den Thermometer nicht benutzte, ist freilich manche Braue – man wußte nicht wie und warum – mißrathen. Die besten Wünsche beim Beginn des Werkes waren daher selbstverständlich. Doch aber waren die Leute für ihre Zeit Meister ihres Faches. Und wenn nun, wie meistens, Alles glücklich vollbracht war, das Bier des alten Ruhmes würdig gerathen, dann trat der Kreis wieder zusammen. Gebet und Gesang erklangen in den Räumen, wo vor ihnen das wohlgethane Werk seinen Meister lobte. Ein Dankgottesdienst schloß das Ganze.

Die Religion und das Leben, die Kirche und das Haus, das waren innig verbundene Begriffe jener Zeit. Und so wurde denn selbst die Kirche den Wünschen und Gebeten der alten Industriellen geöffnet. Daß es geschähe, haben sie sich angelegen sein lassen. So wurde von einem gottesfürchtigen Brauherrn schon etwa im vierzehnten Jahrhundert eine Summe niedergelegt, für deren Zinsen die Geistlichen der Stadt angehalten sein sollten, jährlich einmal zur Zeit der Hauptbräue einen öffentlichen Gottesdienst zu halten. Der Herr sollte, auch in seinem Hause angerufen, um so mehr die Arbeit des ehrsamen Standes segnen. Das Vermächtniß besteht noch und die Predigt besteht auch noch. Sie wird jedes Jahr an einem bestimmten Donnerstage gehalten. Die Zahl der wirklichen Brauer hat abgenommen und das Publicum ist daher klein bei dieser Predigt. Aber sie wird trotz alledem gehalten. Der charakteristische Zug darin ist freilich zumeist in allgemeiner Danksagung für alle gute und vollkommene Gabe untergegangen und die Brauerei wird nur erwähnt. Wenn diese specifische Standespredigt aber auch nur ehemals bestanden hätte, so wäre das schon Zeugniß genug für die hohe Wichtigkeit, welche die Industrie der alten Bierstadt hatte.

Einem durch seine Originalität weithin berühmten Geistlichen der Stadt zu Anfang dieses Jahrhunderts erschien bei seiner rationalistischen Denkungsweise diese Art von Predigt denn aber doch etwas seltsam. An einem Sonntagsnachmittage fügte er nach beendeter Predigt hinzu, er sei nächsten Donnerstag behindert, die übliche Braupredigt zu halten. „Ich will daher das Nöthige gleich jetzt sagen. Die Stadt ist durch ihr Bier zu etwas Großem berufen gewesen und sie hat nicht ihre Schuldigkeit gethan. Einstens ging unser Bier über die Grenzen Deutschlands hinaus. Es hat vormals selber die Linie passirt. Und jetzt! da geht es kaum mehr über die – Ruthe. Schämt Euch, geht nach Hause und bessert Euch!“

Diese Worte des alten Herrn deuten schon an, daß der blühendste Ruhm der Stadt weit vor diesem Jahrhunderte liegt. So deuten neben den schriftlichen Belegen, die dafür vorhanden sind, auch die alten Brauhäuser selbst durch ihre alterthümliche Bauart auf eine mittelalterliche Zeit zurück. Eine ganze Straße, der man ihr Alter als nicht von heute und gestern ansieht, heißt von Alters her die Broihahnsgasse; aber ihre Häuser sind gleich den allermeisten brauberechtigten seit undenklicher Zeit außer Betrieb. Manche alten aber floriren noch wie ehemals. So wurde im vorigen Jahre von fröhlicher Stammgesellschaft die zweihundertjährige Feier eines der renommirtesten Bierbrauhäuser unter Sang und Klang begangen, dessen über der holzschnörkelig verzierten runden Hausthür eingeschnitzter Ziffer 1668 auch die Giebelfront und die sonstigen Hausverzierungen entsprechen.

Ob aber das Bier der Stadt damals, als etwa dieses Haus gebaut wurde, noch ein ganz anderes Getränk war als das heutige? Die Stadttradition redet darüber selbst von einer guten alten Zeit. Proben von damals sind bei dem Durste der Menschen zu allen Zeiten freilich nicht mehr vorhanden, sie würden auch übel munden. Das „Beste“ damaliger Zeit würde aber, wie in allen Dingen, so auch beim Biere in der jetzigen Zeit, wo man auch in dieser edlen Kunst weit fortgeschritten ist, wohl nur noch „gut“ zu nennen sein. Damals überflügelte doch aber die Stadt durch ihre solide Brauweise, durch die Güte des Wassers, durch die eingehende Kenntniß dieses Gewerbes und durch Verfügung über mächtige kühle Kellerräume alle Nachbarstädte weit und breit. Selbst das Ausland fand etwas Absonderliches wie am Braunschweiger so am Zerbster Bier. Ja, die Stadttradition bringt selbst den Namen „Zerbst“ in sprachliche Verbindung mit dem lateinischen cerevisia. Die Deutung ist dabei eine doppelte. Entweder hätten die Römer die Stadt, welche von ihnen gegründet oder schon vorgefunden wäre, nach dem Biere benannt. Oder das Bier hätte seinen lateinischen Namen selbst von der Stadt an der Zere (welches der nachweisliche frühere Name für den Ruthefluß war, an dem die Stadt liegt), wo es zuerst oder doch am vorzüglichsten gebraut worden sei.

Wenn aber auch unsere Zeit Alles überall in ziemlich gleicher Güte finden läßt und fast jede Stadt vorzügliches Bier jetzt producirt – der alte Ruhm der Stadt ist doch noch nicht ganz untergegangen. In den meisten großen Städten Norddeutschlands sind noch Kneipen und Keller, die ziemlich ausschließlich Zerbster Bier ausschenken. Das Exportgeschäft ist noch immer äußerst bedeutend. Es ist das Bier eben ein nahrhaftes, unverfälschtes dunkeles Getränk von echtem Wohlgeschmacke, das mindestens so heilkräftig wirkt, als das viel annoncirte Hoff’sche Bier in Berlin. Und es gehört schon eine gewisse Blasirtheit dazu, an den altehrwürdigen Brauhauskneipen vorüberzugehen und an den bairischen Bieren der größeren Gasthäuser besseren Geschmack zu finden. Vor Allem aber zu Hause mit Weib und Kind trinkt der hohe und niedere Bürger nur sein Zerbster Bier, und der hinfälligste Reconvalescent erhält regelmäßig die ärztliche Vorschrift, nun an dem Gebräu der Vaterstadt sich zu kräftigen.

Neben dem Bitterbiere war vor Zeiten auch die Production des Süßbieres, Weißbieres und vor Allem des Broihahn nicht unbedeutend. Sie hat aber fast gänzlich aufgehört. Dafür hat die Stadt einen neuen Klang durch die Fabrikation des Porter und des Malzextract gewonnen, der in einigen Brauereien in bedeutender Menge hergestellt wird.

Mag aber der biergewerbliche Ruhm der Stadt mit der Zeit nach außen auch ganz verschwinden, für sie selber bleibt er unvergessen – verwachsen mit alten Einrichtungen und Sitten, die eben mit um ihrer Eigenartigkeit willen löblich bewahrt werden. Und der Glanz der Vergangenheit bleibt ersichtlich, so lange die alten Häuser selber noch stehen mit ihren mächtigen Kellerverließen, mit ihren saalartig weiten Braustubenräumen, welche alle Hintergebäude durchsetzen – unvergeßlich durch die altbehaglichen Bierstuben selber, in denen die Urväter saßen und in denen von Geschlecht zu Geschlecht der alten Zeit mit ihrem alten Ruhme gedacht wird. P. K.