BLKÖ:Koháry, Peter

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
Band: 12 (1864), ab Seite: 280. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Peter Koháry in Wikidata
GND-Eintrag: [1], SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Koháry, Peter|12|280|}}

10. Peter K. (geb. zu Lewenz 1564, gest. 1629), ein Sohn Emerich’s aus dessen Ehe mit Katharina Jakóffy. Anfänglich war er Notar des Honter Comitates, später ergriff er aber das Waffenhandwerk, und stellte sich bald durch seine Thaten unter die Helden seines Vaterlandes. Schon 1593 zeichnete er sich bei der Belagerung von Fülek, im folgenden Jahre bei Gran aus; 1598 kämpfte er wieder mit wahrem Heldenmuthe bei Raab. Im Jahre 1606 nahm er als königlicher Mandatar an den Friedensverhandlungen zu Wien Theil und zwei Jahre später wurde er an den Erzherzog Mathias nach Prag geschickt, um ihm dahin die Krone zu überbringen. Nach der Krönung ernannte ihn Mathias zum Capitän von Neuhäusel. Im Jahre 1613 ging er als Deputirter zu dem Fürsten Gabriel Bathory. Eine seiner ruhmvollsten Handlungen ist die Vertheidigung von Neuhäusel, welches er zwei Jahre lang, 1618 und 1619, gegen die heftige Belagerung Bathory’s hielt. Erst durch den Verrath seiner Besatzung, welche über seinen beharrlichen Widerstand und die bestimmt verweigerte Uebergabe erbittert geworden, ihren Commandanten dem Feinde als Gefangenen übergab, fiel die Festung in Bathory’s Hände. Bathory brachte Peter in strengen Gewahrsam und hielt ihn in derselben zu Kaschau bis zum Frieden von Nikolsburg, der erst 1621 geschlossen wurde. Nach erlangter Freiheit erhielt er vom Könige die Gestattung, eine Leibwache von 60 Reitern und 40 Mann Fußvolk zu halten. Im Jahre 1623 siegte er bei Ujvár gegen die Türken und Siebenbürger, 1627 wurde er Cziraky’s Nachfolger in der Würde des kön. Personal (Präsident des Landtages). Auch schickte ihn König Ferdinand im genannten Jahre nach Komorn, um mit Gabriel Bathory Frieden zu schließen. Am 15. Februar 1616 erhielt Peter die Baronswürde. Er starb im Jahre 1629. Aus seiner Ehe mit Barbara Kazy hinterließ er zwei Töchter, Magdalena und Katharina, und einen Sohn Stephan [s. d. Folg.]. [Nagy (Iván), Magyarország családai czimerekkel és nemzékrendi táblákkal, d. i. Die Familien Ungarns mit Wappen und Stammtafeln (Pesth 1860, Mor. Ráth, 8°.) Bd. VI, S. 289.] –