BLKÖ:Allnoch von Edelstadt, Alois

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 11 (1864), ab Seite: 352. (Quelle)
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Allnoch von Edelstadt, Alois (k. k. Oberst, geb. zu Tolna in Ungarn im Jahre 1799, gest. den Tod für das Vaterland zu Ofen 21. Mai 1849). Erhielt seine militärische Ausbildung in der Wiener-Neustädter Akademie, welche er 1819 als Lieutenant verließ. Im Jahre 1821 machte er im Regimente Kaiserjäger die Expedition nach Neapel mit. Stufenweise vorrückend, wurde er am 13. März 1831 Oberlieutenant im Infanterie-Regimente Palombini Nr. 36, am 25. Jänner 1835 Capitän ebenda, kam am 28. Juli 1838 als wirklicher Hauptmann in das Infanterie-Regiment Herbert Nr. 45 und wurde als solcher im August 1842 dem Militärdepartement des Hofkriegsrathes zugetheilt. Am 22. Mai 1846 zum Major befördert, kam er noch am 11. Mai d. J. in das Infanterie-Regiment Erzherzog Rainer Nr. 11 und wurde Gouvernements-Adjutant in Dalmatien – welchen Posten er bis zu seiner Ernennung zum Obersten bekleidete – am 28. Juni 1848 Oberstlieutenant und am 10. März 1849 Oberst im Infanterie-Regimente Ceccopieri Nr. 23. Als Oberst eilte A. nun zu seinem Regimente und traf einige Tage vor der Belagerung in Ofen ein, wo er mit einem Bataillone als Besatzung blieb. Bei der Erstürmung des Platzes am 21. Mai 1849 wies A. alle Anträge, sich zu ergeben, entschieden zurück. Er befehligte das untere Retranchement und schlug mehrere Angriffe ab. Nun wurde die Besatzung in der Festung mit seinen vier Compagnien verstärkt, aber Ofen war gegen die feindliche Uebermacht nicht zu halten. Als endlich Hentzi [Bd. VIII, S. 317] an der Spitze seiner Braven gefallen war, war auch Allnoch’s Entschluß gereift, er begab sich zur Kettenbrücke und opferte sich durch eigenhändige Feuerlegung der auf dem Retranchement vorgerichteten zwei Minengänge für seinen Kaiser. In Anerkennung dieser Heldenthat wurde der Witwe des [353] Obersten und ihren vier Kindern im Jahre 1856 der Freiherrnstand des österreichischen Kaiserstaates verliehen.

Militärische Zeitung von Hirtenfeld (Wien, gr. 4°.) 1856, Nr. 97, S. 778. – Adelstands-Diplom vom 25. October 1825. – Freiherrnstands-Diplom vom 8. October 1856. – Schon der Vater unseres Helden Franz Allnoch (aus Ziegenhals in Preußisch-Schlesien gebürtig), der von der Pike auf zu dienen angefangen und im Jahre 1821 erster Rittmeister bei Knesevich Dragoner war, wurde in Anerkennung seines Wohlverhaltens vor dem Feinde nach 41jähriger Dienstzeit mit dem Degen vor dem Feinde in den erbländischen Adelstand erhoben. Die Heldenthat seines Sohnes Alois erwarb – nachdem dieser bereits 6 Jahre todt war – seiner Witwe und den vier hinterlassenen Kindern Malvina (geb. zu Mantua 14. Jänner 1842), Victor (geb. zu Wien 22. November 1843), Oswald (geb. zu Ottakring bei Wien 26. August 1845), Alois (geb. zu Krems 28. October 1849) die durch kaiserliche Gnade ihnen verliehene freiherrliche Würde. – Wappen. Ein von Roth und Blau quergetheilter Schild. Oben in Roth ein überbogener Arm im blanken golden geränderten Harnisch mit über sich gezücktem Schwerte an goldenem Griffe, im rechten Oberwinkel von einem aufrecht und einwärts gestellten gebildeten goldenen Halbmonde begleitet. Im unteren blauen Felde auf grünem Boden eine gezinnte Mauer von Quadersteinen mit einem offenen gewölbten Thore. Auf dem Schilde ruht die Freiherrnkrone mit einem darauf in’s Visir gestellten gekrönten Turnierhelme, aus dessen Krone drei Straußenfedern, die mittlere goldene zwischen einer rechten rothen und linken blauen sich erheben. Die Helmdecken sind rechts roth mit Gold, links blau mit Silber.