BLKÖ:Beckh, Philipp, Frei- und Panierherr
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Beckh, Melchior Leopold Freiherr |
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Band: 55 (1887), ab Seite: 266. (Quelle) | |||
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Heinrich Philipp und Melchior Leopold. Bald nach Beckh’s Tode ehelichte sie den Obersten Philipp Philibert Freiherrn von Herrissem, Oberststallmeister des Kurfürsten zu Mainz, und starb vor ihrem dritten Manne am 19. October 1657. Beiden Gatten wurden, offenbar in späterer Zeit, in der Friedhofcapelle zu Wonfurt stattliche Denkmale errichtet. Das des Generals hat am Rande die Inschrift: „Der hoch- und wolgeborne Herr Herr Philipp Freyherr von der Beeck, Herr zu Wonfurt, der Röm. Kays. May. Hofkriegsrath, Generalwachtmeister vnd Obrister ober ein Regiment Curassirer, ist im 63. Jare seines Alters gestorben den 6. January MDCLIV in der Wiener Neustatt vnd alda begraben worden.“ Das Bildfeld füllt die in Basrelief gemeißelte lebensgroße gedrungene Gestalt des Generals in vollem Harnisch mit dem Befehlshaberstab in der Rechten. In einer Suite des Kupferstechers E. Wideman („Hundert Bildnisse österreichischer Obersten des dreißigjährigen Krieges“. 4°., circa 1650, complett selten) ist das in Kupfer gestochene Porträt unseres Kriegsmannes enthalten. Dasselbe zeigt das harnischbekleidete rechtssehende Brustbild eines Mannes mit derb kräftigen Gesichtszügen, mit langem bis auf die Schulter herabwallenden Haar, Lippen- und Kinnbart. Im Abschnitte der Wahlspruch: „Immutabilis semper.“Der ovale Rahmen hat die Zutheilungsschrift: „Philippus de Beek, S. C. Reg. M. Gen. Vigil. Praef. Equitumque Colonellus. Ao 1649.“ Von diesem Bildnisse existirt auch eine Variante, in welcher das Brustbild linksgestellt, die Zutheilung als Unterschrift gegeben ist.
12. Philipp Beckh, Frei- und Panierherr (geb. in Franken als Sohn unbekannter Eltern 1591 (?), gest. zu Wiener-Neustadt 6. Jänner 1654). Er diente vom untersten Grade durch die ganze Zeit des dreißigjährigen Krieges im kaiserlichen Heere, in welchem er zum Obersten über ein von ihm errichtetes Kürassier-Regiment, dann bis zum General-Feldwachtmeister und Kriegsrath emporstieg. Ausgezeichnet im Parteigängerkriege, war er es, der schon 1619 als damaliger Corporal den böhmischen General Carpzow (wahrscheinlich identisch mit jenem Joachim von Carpzow, welcher als General-Feldzeugmeister des Königs Christian IV. von Dänemark 1628 zu Glückstadt in Holstein starb) gefangen nahm, der 1622 bei Fleurus die Leibstandarte des Mannsfelders mit der Devise: „Gottes freund vnd aller Pfaffen feindt“ eroberte; der 1632 vor Nürnberg den berühmten schwedischen General Banner, dem er den Arm „zu Stücken“ schoß, zum Kriegsgefangenen machte; der 1637 in der Schlacht bei Flotha den wegen seiner Kühnheit, wie durch sein beständiges Unglück berühmten Prinzen Ruprecht von der Pfalz gefangen nahm. Zur Zeit der Schlacht bei Jankau 24. Februar 1645 war er bereits General und befehligte die Reiterei des rechten Flügels. Es muß bemerkt werden, daß er manchmal einfach mit seinem Taufnamen als Oberst oder General Philippi abwechselnd mit seinem Geschlechtsnamen in den Kriegsacten genannt wird, und daß diese vulgäre Bezeichnung auch auf sein Regiment überging. Im kaiserlichen Baronatsdiplome vom 15. Februar 1651, in welchem seine hervorragendsten Leistungen aufgeführt sind, ist noch gesagt, daß er während des ganzen dreißigjährigen Krieges „kein einzige stundt auß der Armada“, niemals gefangen genommen, viermal verwundet und im Verlaufe seiner Dienstzeit niemals wegen eines Fehlers zur Verantwortung gezogen wurde. Die Aufzeichnung seiner Verdienste schließt mit dem Satze, daß er „allen ritterlichen und sigliebenden Soldaten zu einem Exempel der Nachfolg“ sei. Der General hatte sich um 1631 mit Anna Margaretha Cob von Neuding, Witwe des Friedrich von Birsdorf, vermält und zeugte mit ihr zwei Söhne,