BLKÖ:Caraman, Matteo

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Carcano, Giulio
Band: 2 (1857), ab Seite: 278. (Quelle)
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Caraman, Matteo (Erzbischof von Zara, geb. in Santacroce bei Spalato zu Anbeginn des vorigen Jahrhunderts, gest. zu Zara 7. Mai 1771). Studirte am Seminar seiner Vaterstadt, nachdem er frühzeitig in den geistl. Stand getreten war. Später trug er selbst Philosophie und Theologie am Seminar Florio in Zara vor. Da gewann er die Zuneigung des Erzbischofes Vincenz Zmajevich, der ihn, damit er sich in Sprachen ausbilde, auf seine Kosten nach Rom schickte und daselbst seine Sendung als Missionär in die slavischen Länder und nach Rußland erwirkte. Von seiner Sendung zurückgekehrt, beauftragte ihn die Propaganda mit der Reform der slavischen Kirchenbücher und nachdem er zuerst sein „Alfabetario“ (Rom 1739) erscheinen ließ, gab er zwei Jahre später die verbesserten Kirchenbücher heraus. Die Gelehrten seiner Zeit, unter diesen besonders Assemani erhoben seine Arbeit, später wies Kopitar in seinem „Glagolita Clozianus“ [279] nach, daß C. die slavische Kirchensprache mit Russicismen verunreinigt habe. Diese Dienstleistungen bewirkten seine Ernennung zum Bischof von Ossero (9. Juli 1740) und zum apostolischen Visitator der illyrischen Collegien, drei Jahre später seine Erhebung zur erzbischöfl. Würde in Zara (11. Jänner 1746). Daselbst erweiterte er nun das illyrische Seminar und hielt die Kirchenzucht mit solcher Strenge aufrecht, daß er aus Anlaß einer Streitfrage sich nach Venedig zur Rechtfertigung begeben mußte. Bei dieser Gelegenheit erschien von ihm: „Informazione per rapporto a’ Serviani di rito greco esistenti nella Dalmazia, loro derivazione, dogmi, costumi ecc. ecc.“ (1750). Die heftigen Angriffe des damaligen Erzbischofs von Ragusa auf seine liturgischen Bücher vertheidigte er in seiner Schrift: „Identità della lingua letterale slava e necessità di conservarla ne’ libri sacri“ (Rom 1741), welche sich im Archiv der römischen Propaganda befindet. Auch verfaßte er zwei Abhandlungen, die eine über Vampyre und Hexen, die andere über ein theologisches Thema. In Handschrift hinterließ er u. a.: „Relatio status archidiocesis Jadertinae post suam canonicam visitationem“ (1754). 25 Jahre stand er als eifriger Kirchenfürst seiner Diözese vor. Seine Handschriften gingen in den Besitz seines Neffen Anton Caraman über.

Gliubich di Città vecchia (Simeone Ab.), Dizionario biografico degli uomini illustri della Dalmazia (Vienna 1856, Lechner, und Zara, Battara e Abelich) S. 73.