BLKÖ:Clary und Aldringen, Leopold Fürst

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
Nächster>>>
Clauß, Wilhelmine
Band: 2 (1857), ab Seite: 382. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
Leopold von Clary und Aldringen in der Wikipedia
Leopold von Clary und Aldringen in Wikidata
GND-Eintrag: 142157570, SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Clary und Aldringen, Leopold Fürst|2|382|}}

Clary und Aldringen, Leopold Fürst (Staatsmann, geb. zu Prag 2. Jän. 1736, gest. zu Wien 23. Nov. 1800). Ist der Sohn des Grafen Kaspar Franz Oswald, welcher 27 Jahre alt an den Pocken starb, während seine Gattin Maria Franciska, geborne Gräfin Sternberg, den Sohn unter’m Herzen trug. Auch die Mutter verlor der junge Graf, als er kaum 3 J. zählte. Sie starb den 20. Dec. 1739. Leopolds Großvater mütterlicher Seits übernahm nun die Erziehung und Sorge des verwaisten Kindes. Der Piarist Lambert Agadoni war des Knaben erster Lehrer, 1748 kam er in’s Theresianum nach Wien, wo er unter Männern wie Khell, Ringen, Fröhlich einen gründlichen Unterricht erhielt. 1754 verließ er das Theresianum, indem er 1753 das Doctorat der Rechte erworben hatte. Nun wurde er Rath beim Prager Appellationsgericht; aber schon 1762 mußte er aus Gesundheitsrücksichten sich für einige Zeit vom Dienste zurückziehen. 1767 wurde er Burggraf und 1769 k. Thesaurarius in Siebenbürgen, an der Stelle des Freiherrn Bornemissa, welchen Posten er 1770 antrat und bis 1772 bekleidete; 1773 oberster Landkämmerer von Mähren, 1775 Hofvicekanzler bei der kön. böhmischen und österr. geh. Hofkanzlei in Wien. Die Mußestunden widmete der Graf literarischen Arbeiten und es erschien von ihm: „Tentamen historicum de titulo Imperatoris Romani qui Carolo M. etiam ex pacto cum Graecis Imperatoribus accessisse vulgo creditur“ (Wien 1753, 4°.); – „Plutarchus redivivus seu comparatio virorum illustrium Plutarchi methodo scripta“ (Prag 1755, Folio; zweite verm. Aufl. 1765, Folio), wovon [383] auch unter dem Titel: „Der wiederlebende Plutarch. Aus dem Lateinischen übersetzt“ (Prag 1765) eine deutsche Uebersetzung erschienen war.

Megerle von Mühlfeld (J. G.), Memorabilien des östr. Kaiserstaates ... (Wien 1825, J. P. Sollinger) S. 281. – De Luca, Das gelehrte Oesterreich. Ein Versuch (Wien 1776, Ghelen, 8°.) I. Bds. 1. St. S. 58. – Ersch (J. S.) und Gruber (J. G.), Allgem. Encyklopädie der Wissenschaften und Künste (Leipzig 1822, Gleditsch, 4°.) I. Sect. 17. Thl. S. 381.