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BLKÖ:Degler, Johann

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 3 (1858), ab Seite: 204. (Quelle)
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Degler, Johann (Maler, geb. zu Lazfons in Tyrol um das Jahr 1800, gest. zu Brixen 1829). Studirte am Gymnasium zu Brixen, hörte die Philosophie und widmete sich erst dann der Malerkunst, worin er den ersten Unterricht bei Denifle (s. d.) nahm. Sein schönes Talent bewirkte es, daß er als tyrolisch-ständischer Pensionär an die Akademie der bildenden Künste zu Wien kam und später (1825) nach Wien ging. In seine Heimat zurückgekehrt, ereilte ihn in den schönsten Jahren der Tod. Im Ferdinandeum zu Innsbruck befinden sich von ihm zwei Gemälde und eine große Kreidezeichnung, die „Erweckung des Lazarus“ vorstellend. Diese Arbeiten verrathen ein bedeutendes Talent. Auch ist von ihm eine genaue Copie von Titians berühmtem Gemälde der Gallerie Borghese: „Die himmlische und irdische Liebe“ vorhanden.Franz (Maler, geb. zu Klausen in Tyrol 1705, gest. zu Frankfurt am Main 1745). Wurde bei seinem Oheim in München in der Kunst gebildet. (Das tyrolische Künstler-Lexikon bezeichnet S. 38 als denselben den Maler Georg Degler, aus Vilnös unweit Klausen in Tyrol gebürtig, welcher nach Nagler (III. Bd. S. 309) im J. 1685 zu Tegernsee gestorben. Da nun aber Franz erst 1705 geboren und Georg schon 1685 gestorben ist, so kann diese Angabe unmöglich richtig sein.) Franz widmete sich der Porträt- u. Historienmalerei, u. ließ sich 1736 in Frankfurt am Main nieder, wo er bis an seinen Tod malte, der ihn im schönsten Mannesalter der Kunst entriß. Unter seinen Arbeiten sind zu nennen die zehn großen Passionstafeln in der Frankfurter Kapuzinerkirche und die Porträte des Kaisers Karl VII., seiner Gemalin und anderer hohen Personen, welche zur Zeit der Kaiserkrönung Karl VII. in Frankfurt a/M. sich befanden.

Tirolisches Künstler-Lexikon (Innsbruck 1830, F. Rauch) S. 38. – Nagler (G. K. Dr.), Neues allg. Künstler-Lexikon (München 1835 u, f., 8°.) III. Bd. S. 308 [außer den drei obigen führt er noch fünf Maler dieses Namens an]. – Meyer (J.), Das große Conversations-Lexikon für gebildete Stände (Hildburghausen 1842, Bibl. Inst., Lex. 8°.) VII. Bd. 3. Abth. S. 1145.