BLKÖ:Del Pozzo, Girolamo conte

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Delle Laste, Natalis
Band: 3 (1858), ab Seite: 227. (Quelle)
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Del Pozzo, Girolamo conte (Architekt, geb. in Verona 1718, gest. ebenda um das J. 1755). Stammt aus angesehener Familie und erhielt eine vornehme Bildung. Seinem frühzeitigen Hange zur Architektur und Zeichnenkunst folgend, bildete er sich ohne Lehrer in beiden Künsten vollkommen aus und war bemüht, der damaligen Geschmacklosigkeit in der Kunstrichtung, so weit es an ihm lag, entgegenzuarbeiten. Eines seiner ersten Werke war die Villa des Grafen Trissino in Vicenza. Dann baute er die Kirche zu Castellaro im Mantuanischen. Im Hause der Lady Weight, welche sich damals in Verona aufhielt, eingeführt, entwarf er den Plan zu einem kleinen Theater und verfaßte die Abhandlung: „Degli ornamenti dell’ Architettura secondo gli antichi“, ließ sich jedoch nicht bereden, sie dem Drucke zu übergeben, obwohl sie als Grundlage dienend zu einer Reihe von Vorlesungen, welche über diesen Gegenstand in Verona gehalten wurden, durch ihre Gründlichkeit als des Druckes werth sich erwies. Ein anderes Werk: „Sui Teatri degli antichi e sul profetto di un Teatro adottato all’ uso moderno“ wurde aber durch den Druck veröffentlicht. D. widmete seine ganze Zeit dem Studium der Kunst, die er jedoch nie um des Erwerbes willen, sondern nur seiner Neigung folgend, ausübte. Für seine Freunde zeichnete er Pläne, Entwürfe zu verschiedenen Bauten und Einrichtungen, Alles ohne Entgelt, nur weil es ihm Vergnügen machte, zur Veredlung des Geschmackes beizutragen. Seine erfolgreiche Wirksamkeit in dieser Richtung erwarb ihm die Aufnahme als Mitglied in die Akademie von Parma und in die Clementina von Bologna. Leider unterbrach ein frühzeitiger Tod seine Thätigkeit, welche bei seinem Geschmacke, Eifer und Fleiße so lohnend zu werden versprach.

Dandolo (Girolamo), La caduta della repubblica di Venezia ed i suoi ultimi cinquant’ anni. Studii storici (Venezia 1857, Naratovich) Appendice, S. 147.