BLKÖ:Devecchi, Ursula
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 3 (1858), ab Seite: 271. (Quelle) | |||
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Ludwig XIV. von dem ersten Besitzer des Geheimnisses unter der Bedingung es gegen Niemanden zu verrathen, sich hatte unterweisen lassen. Es ist nämlich bekannt, daß Ludwig XIV. in seinem Palaste eine eigene Apotheke besaß, um dieses Mittel zu bereiten, daß er aber um das Geheimniß [272] zu bewahren, absichtlich allerlei solche Kräuter sammeln ließ, die ihm dazu ganz unnütz waren. Das Geheimniß selbst soll der Devecchi von einem Priester der Gesellschaft Jesu mitgetheilt worden sein. Sie nahm das Geheimniß nicht in’s Grab mit, sondern ihre Familie ist Erbin desselben und fährt fort, davon in Cassano Anwendung zu machen. Auch soll andern Mittheilungen zu Folge zu Bissone im Canton Tessin eine andere Frau diese Krankheit durch ein Geheimmittel zu Heilen verstehen.
Devecchi, Ursula (Heilkünstlerin, geb. in der Lombardie um das J. 1783, gest. zu Cassano d’Adda um die Mitte des J. 1856). Der Ruf dieser Frau, über deren nähere Lebensumstände wenig sonst bekannt, war in der Lombardie eines Heilmittels wegen, womit sie die Entzündung des ischiatischen Nervs (Ischias – sciatica) zu heilen verstand, allgemein verbreitet. In ihrem Nachlasse fand sich die Liste von 17,000 Personen, die sie behandelt und von ihrem Uebel befreit hatte. Sie lenkte sogar die Aufmerksamkeit der Aerzte auf sich, aber das Geheimniß ihres Mittels zu finden, wollte keinem gelingen. Von Armen nahm sie keine Bezahlung an, ließ ihnen aber dieselbe Sorgfalt angedeihen, wie den Hohen und Reichen, deren Spenden sie annahm. Aus fernen Landen kamen die Leute zu ihr, um sich heilen zu lassen, so verbreitet war ihr Ruf. Man will wissen, daß sie sich zur Heilung desselben Kräuteraufgusses bediente, in dessen Bereitung König- Bilancia (ein Mailänder Blatt, kl. Fol.) 1856, vom 3. Juni. – Gazzetta uffiziale (di Verona) 1856, Nr. 144: „Necrologie.“ – Gazzetta uffiziale di Venezia, 1856, Nr. 134.