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BLKÖ:Dickmann-Secherau, Eugen Freiherr von

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Dialer, Joseph
Band: 3 (1858), ab Seite: 279. (Quelle)
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Dickmann-Secherau, Eugen Freiherr von (kärntnerischer Landstand und Industrieller, geb. zu Wien 4. Dec. 1793).[BN 1] Sohn der Folgenden. Die Verwaltung des Vermögens, welches durch [280] einen sorgfältigen Betrieb der Mutter auf eine bedeutende Höhe gebracht worden, übernahm, als die Mutter starb (1835), mit der ausgedehntesten Vollmacht der übrigen Miterben ausgestattet, ihr Sohn Eugen, der einzige, der von drei Söhnen die Mutter überlebte. Im Geiste derselben vorgehend, leistete er wirklich Verdienstliches. Er verband das Schmelzwerk Lölling durch eine über 4000 Klft. lange Alpenstraße über die Saualpe zur Verbindung der früher ganz getrennten Thäler Lavantthal und Krapfeld wegen des dortigen Kohlenreichthums. Aus den zur Ruralcultur minder geeigneten Bauerngütern erwarb er alljährlich über 5,000 Joch und ließ dieselben auf Wald cultiviren; den Betrieb der minder einträglichen Verfeinerungswerke aufgebend, verstärkte er den Betrieb des Hauptwerkes, erbaute 1838 einen zweiten Hochofen in Lölling u. führte die heiße Gebläse-Luft ein, wodurch ein großer Theil an Brennstoff erspart wurde; hob die Roheisenerzeugung von den J. 1836–1845 auf 100,000 Centner im Durchschnitte, im J. 1846 auf 174,000 Ctr., im J. 1847 gar auf 197,000 Ctr., wodurch dem gefürchteten Roheisenmangel begegnet und allen noch so starken Nachfragen entsprochen wurde. Die Beurtheilungscommission der Wiener Industrie-Ausstellung 1845 zeichnete diese großartigen Industrie-Bestrebungen durch Verleihung der goldenen Preismedaille aus, und in Anbetracht der volkswirthschaftlichen Verdienste, welche sich Eugen v. Dickmann erworben: durch Einführung einer rationellen Holzcultur, durch Ersparung vegetabilischen Brennstoffes und den großartigen Werkbetrieb, in welchem er Tausende von Arbeitern beschäftigt – alles Momente, die wesentlichen Einfluß auf den Wohlstand der Provinz üben – wurde er von Sr. Majestät dem Kaiser Ferdinand im April 1847 für sich und seine ehelichen Nachkommen in den Freiherrnstand des österreichischen Kaiserstaates erhoben. Zu Anfang 1844 betheiligte sich D. mit Rosthorn (s. d.) zur Hälfte beim bekannten Steinkohlen- und Eisenwalzwerke Prevali, dessen Erzeugung im J. 1843 30,000 Ctr., im Jahre 1847 aber bereits 100,000 Ctr. betrug und zwar mit ausschließlicher Benützung eines zur Verwendbarkeit beim Eisenwesen bis dahin für unmöglich oder doch höchst zweifelhaft gehaltenen mineralischen Brennstoffes, nämlich der Braunkohle.

Freiherrnstands-Diplom vom 3. April 1847. – Freiherrliches Wappen: Ein roth und blau gevierteter Schild mit silbernem Herzschild. Das Herzschild enthält drei blaue (2 und 1 gestellt) Eisenhütchen, Im oberen rechten und unteren linken rothen Felde ragt ein geharnischter Arm, in ersterem aus dem rechten, in letzterem aus dem linken Seitenrande hervor, mit dem Daumen und Zeigefinger der bloßen Hand einen goldenen Stern emporhaltend. Im oberen linken und unteren rechten Felde eine goldene Lilie. Den Schild bedeckt die Freiherrnkrone, auf welcher drei gekrönte Helme ruhen. Aus dem mittleren, in’s Visir gestellten wächst ein geharnischter, rechts gekehrter Mann, mit offenem Helm, in der rechten Hand einen goldenen Stern emporhaltend. Die Linke hält einen Stoßdegen mit goldenem Gefäße an der linken Hüfte. Die beiden andern Helme sind einwärts gekehrt. Aus dem rechten wachsen 5 Straußenfedern, die 1, 3, 5 roth und die 2 u. 4 Gold. Aus dem linken Helme wachsen zwei hintereinander gestellte, mit den Sachsen rechts gelehrte Adlerflügel, der vordere von Gold, der hintere blau. Schildhalter: Zwei auf einer unter dem Schilde sich erstreckenden goldenen Arabesken-Verzierung stehende, einwärtsgekehrte goldene Greife mit ausgeschlagenen rothen Zungen, welche mit den Klauen den Schild erfassen. – Das Ritterstands-Wappen bestand aus einem rothen Schilde, durch dessen Mitte ein silberner Querbalken mit drei blauen Eisenhüten ging, und der zu Häupten und zu Füßen eine goldene Lilie wies. Den Schild bedeckten zwei gekrönte einwärtsgekehrte Helme. Der rechte mit fünf Straußenfedern, 1, 3, 5 blau, 2 und 4 silber. Auf dem linken Helme zwei die Sachsen einwärtsgekehrte Adlerflügel, der vordere gold, der hintere roth.

Berichtigungen und Nachträge

  1. Dickmann-Secherau, Eugen Freiherr von [s. d. Bd. III, S. 279], gestorben 19. Juli 1863. [Band 11, S. 393]