BLKÖ:Ellison von Nidlef, Wilhelm Johann

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 4 (1858), ab Seite: 24. (Quelle)
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Ellison von Nidlef, Wilhelm Johann (Schriftsteller, geb. zu Presburg 27. April 1791). Trat im Jahre 1801, als Officierssohn, in die Wiener-Neustädter Militär-Akademie, und aus dieser im J. 1807 an die Wiener Hochschule über. Bei Ausbruch des Krieges (1809) bat er um eine Officiersstelle, erhielt sie, wurde in der Affaire bei St. Michael in Steiermark Kriegsgefangener, und benützte als solcher einen halbjährigen Aufenthalt zu Mâçon, seine Kenntniß der französischen Literatur zu vervollständigen. Die Mühsale des mit dem österr. Hilfscorps im J. 1812 mitgemachten Feldzuges gegen Rußland schwächten seine Gesundheit. Er verließ den Militärdienst und trat im August 1833 in die Praxis bei der damaligen Banko- (jetzt Gefällen- und Domänen-Hofbuchhaltung) ein, diente bis Oct. 1844, in welchem J. er als Rechnungs-Official in Ruhestand trat. Seit 50 Jahren ein Mitarbeiter der von Ad. Bäuerle gegründeten und herausgegebenen „Theaterzeitung“, in welcher er Miscellen aller Art picant, geistreich, anregend veröffentlichte, sind von ihm als größere Aufsätze zu erwähnen: „Ueber Sapphos Liedernachlass“ (im „Sammler“ 1821); – „Die metrische Uebersetzung vieler Epigramme des Ansonius“ – und eine „Abhandlung über Stenographie“ (in Gräffers „Conversationsblatt“); – Aufsätze über die Formel „von Gottes Gnaden“ und über die Frage: „Ob Ungarn oder Ungern?“ (in der „Theaterzeitung“ 1849) u. s. w. Eine dieser Arbeiten erschien in der Folge als selbständiges Werkchen unter dem Titel: „Kürzeste Anleitung zur deutschen Stenographie noch dem Taylor-Danzer’schen Systeme“ (Wien 1848, Friedrich Beck, 8°.). Als Anagrammatist hat er Gelungenes geleistet und seine, zu festlichen Gelegenheiten verfaßten Anagramme verrathen ein seltenes Combinationstalent.

Sartori (Franz Dr.), Verzeichniß der gegenwärtig in und um Wien lebenden Schriftsteller (Wien 1820) S. 31.