BLKÖ:Falbesoner, Joseph
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 4 (1858), ab Seite: 135. (Quelle) | |||
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Kaiser die goldene Verdienst- und vom Lande die landschaftliche Medaille. Mit 3 Kunst- und 2 Tapferkeits-Medaillen geschmückt, übernahm F. den bescheidenen Dienst eines Meßners, den er durch 17 Jahre versah, während dieser Zeit 1820 die Kirche zu Oberleutasch, 1836 eine zweite zu Flaurling baute und über 30 Altäre, 16 Tabernakel, mehrere Kanzeln und viele andere Kirchengegenstände schnitzte. [136] Für die Kirche seines Geburtsortes zeichnete er die Pläne und vollendete die Modelle und für die Gemeinde zeichnete er eine genaue Karte für die Eigenthumswaldungen. Er starb, 80 Jahre alt, ehe die Nassereither Kirche vollendet war, für welche er den Hochaltar unentgeltlich zu arbeiten vorhatte.
Falbesoner, Joseph (Holzschnitzer und Tyroler Landesvertheidiger, geb. zu Nassereith in Tyrol 1769, gest. ebenda 1849). Besuchte ein halb Jahr die Schule zu Imst (1779), worauf sich aller Unterricht beschränkt, den er in der Jugend von Andern erhielt. Alles Uebrige erwarb er sich durch Selbststudium. Früh zeigte er Talent für’s Zeichnen und ging 1781 (14 Jahre alt) nach Einsiedeln in die Schweiz, wo er viel zeichnete, sich in der Plastik übte und manche gelungene Arbeiten für das dortige Kloster vollendete. Sein Trieb nach Ausbildung führte ihn nach Freisingen, wo er 1788 bei dem Bildhauer Franz Speicher arbeitete und 18 Statuen, die Curfürsten Baierns aus dem Hause Wittelsbach, verfertigte; dann ging er nach München, wo er 1790 den ersten Preis und zwei kleinere erhielt. 1792 kehrte er in seine Heimat zurück. Als 1796 der französische Krieg ausbrach, diente F. als Lieutenant im Patznauner Thal, verschanzte den Fern und legte den sogenannten „Stuckweg“ an, als dessen Erbauer F. im Lande Tyrol allgemein gekannt ist. 1797 hielt er die Brücke bei Gufidaun besetzt und hielt an eine Stunde lang den Feind aus, erst dessen gewaltiger Uebermacht weichend. Für seine Tapferkeit erhielt F. vom- Volks- und Schützen-Zeitung (Innsbruck, 4°.) 1854 (IX. Jahrg.) Nr. 54: „Erinnerung an Joseph Falbesoner von Nassereith.“