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BLKÖ:Fischer von Nagy-Szalatnya, Stephan Freiherr von

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Fischer-Maraffa, Anna
Band: 4 (1858), ab Seite: 252. (Quelle)
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Fischer von Nagy-Szalatnya, Stephan Freiherr von (erster Bischof von Szathmar, dann Erzbischof von Erlau und Humanist, geb. in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts, gest. 4. Juli 1822). Studirte die Theologie und stieg von Stufe zu Stufe, bis er am 12. Febr. 1805 das von Kaiser Franz unterm 27. März 1804 aus der zu großen Erlauer Diöcese neu errichtete Bisthum von Szathmar erhielt, aber schon 1807 Erzbischof von Erlau wurde und auf diesem wie auf dem vorigen Posten ein segensreiches Andenken zurückließ. Als Bischof von Szathmar wandelte er die kleine Pfarrkirche zur stattlichen Kathedrale um, erbaute die bischöfliche Residenz und errichtete eine philosophisch-theologische Facultät. Während seiner 15jährigen Wirksamkeit als Erzbischof von Erlau errichtete er aber ebenso viele Pfarren, verwendete 75,000 fl. zur Herstellung von Kirchen, Pfarr- und Schulgebäuden, errichtete eine Stiftung von 32,000 fl. zur bessern Versorgung der Pfarrer und Schullehrer, ließ jährlich 30 arme Knaben zu Erlau auf seine Kosten mit einem Aufwande von 12,000 fl. jährlich erziehen, und eine gleiche Anzahl Mädchen und Knaben in verschiedenen Handwerken unterweisen. In Erlau unterhielt er in den drei Vorstädten drei Lehrer und erkaufte für verdiente alte dienstunfähige Seelsorger ein Haus von 20,000 fl., wo sie ihre letzten Tage zubrachten; schenkte der Ludovicäa in Waizen 12,000, dem Taubstummen-Institut daselbst 1000 fl., dem Invalidenhause 2000 fl., dem Irrenhause 1000 fl. Im J. 1809 verpflegte er im Lyceum und in den Klöstern von Erlau über 4000 verwundete Krieger, stellte zur Insurrection 33 ganz ausgerüstete Reiter, brachte 1810 sein ganzes reiches Silbergeschirr den Bedürfnissen des Staates dar und hatte während 17 Jahren seiner bischöflichen und erzbischöflichen Würde viel über eine halbe Million edlen, kirchlichen und humanistischen Zwecken gewidmet.

Ehrentempel der katholischen Geistlichen (Wien 1845, Dirnböck, 8°.) S. 128.