BLKÖ:Fleischer von Eichenkranz, Ferdinand Freiherr
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 4 (1858), ab Seite: 266. (Quelle) | |||
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Kolowrat eingetheilt, welches den Befehl erhalten hatte, den Brückenkopf auf dem linken Donauufer bei Linz zu nehmen. Der Feind in dieser Gegend zählte 8000 Würtemberger, 2 franz. Inf.-Reg. und wurde am 17. Mai unvermuthet durch 16,000 Mann Sachsen verstärkt. Das Armeecorps des Feldzeugmeisters Grafen Kolowrat bestand damals kaum aus 10,000 Mann. Nichtsdestoweniger rückten die Colonnen vor, als der Gegner sich seiner Ueberzahl bewußt, seine ganze Kraft entwickelte, wodurch die vorgedrungenen östr. Truppen vom Kampfe abzustehen und in eine Defensivstellung sich zurückzuziehen genöthigt waren. Bei dieser Gelegenheit bot sich F. freiwillig an, mit den Vortruppen den andrängenden Feind so lange aufzuhalten, bis die zurückgedrängten Truppen ihre neue Stellung genommen hatten. Mit Bravour und Tact löste F. seine Aufgabe. Im Juni wurde F. Oberst-Lieutenant. In der Schlacht von Wagram (5. u. 6. Juli 1809) zeichnete sich F. wieder aus, indem er unter dem heftigsten Kanonenfeuer die Aufstellung des Kolowrat’schen Corps aus den Höhen von Stammersdorf bewerkstelligte. Am 24. Oct. erhielt er das Mar. Theresien-Kreuz, im Sept. 1810 den Freiherrnstand. Am 12. Aug. 1813 wurde er zum Obersten und Chef des Generalstabes der innerösterr. Armee ernannt und that sich bei Tarvis (7. Oct.) und bei der Mühlbacher Klause hervor. Im Feldzuge vom J. 1815 befand er sich bei der gegen Neapel operirenden Armee des Feldmarschall-Lieutenants Baron Bianchi und war in der Schlacht bei Tolentino nahe daran, mit Bianchi zugleich gefangen zu werden. Am 28. März 1821 wurde F. Generalmajor und Brigadier in Mähren, den 12. Mai 1833 Feldmarschall-Lieutenant und Divisionär in Galizien, 1834 Inhaber des Inf.-Reg. Nr. 35, und 1836 Divisionär in Preßburg, wo er, 64 Jahre alt, starb.
Fleischer von Eichenkranz, Ferdinand Freiherr (Feldmarschall-Lieutenant und Ritter des Mar. Theresien-Ordens, geb. zu Korneuburg 1777, gest. zu Preßburg 13. Dec. 1841). Erhielt seine Bildung in der Akademie zu Wiener-Neustadt, wurde Juli 1795 als Fähnrich in’s Inf.-Reg. Nr. 22 eingetheilt und 1796 als Unterlieutenant in das Pionniercorps übersetzt. Für sein tapferes Verhalten in der Schlacht bei Amberg (1796) und im Treffen bei Gießen an der Lahn rückte er zum Oberlieutenant im General-Quartiermeister-Stabe vor; auch zeichnete er sich 1797 bei Friedberg und im Feldzuge 1799 bei Osterach, Winterthur, Wangen und Zürch aus. Im Feldzuge von 1800 wurde F. zum Hauptmann (1. Nov.), im Feldzuge 1805, in welchem er mehrfach Beweise seines Muthes und seiner Umsicht gegeben, zum Major (Sept.) befördert. Im Feldzuge von 1809 war F. beim Corps des Feldzeugmeisters Grafen- Oestr. Militär-Konversations-Lexikon. Herausg. von Hirtenfeld u. Dr. Meynert (Wien 1851) II. Bd. S. 421. – Hirtenfeld (J. Dr.), Der Milit. Mar. Theresien-Orden (Wien 1857, Staatsdruckerei, Lex. 8°.) S. 965 und 1746. – Adelstands-Diplom vom 1. Novbr. 1808. – Freiherrnstands-Diplom vom 14. Sept. 1810 [schon der Vater des Obigen, General-Major Karl Fleischer wurde nach 47jähriger Dienstleistung in der Armee in den Adelstand mit dem Prädicate „von Aichenkranz“ (sic) erhoben. Das Wappen bestand aus quergetheiltem Schilde; im oberen silbernen Felde ein grüner Eichenkranz, im [267] unteren blauen Felde ein an der Spitze grün bewachsener schroffer Felsen, den Lilienstein in Sachsen vorstellend, wo der General seine erste Waffenthat 1756 in sächsischen Diensten vollbracht hatte]. Nach der Erhebung in den Freiherrnstand mit dem Prädicate Fleischer von Eichenkranz (14. Sept. 1810) wurde das Wappen etwas abgeändert, u. z. in einen quergetheilten Schild, in dessen oberem rothen Felde ein blank geharnischter Arm mit zum Kampf gerichtetem Säbel, im unteren silbernen Felde ein befruchteter Eichenkranz. Auf der Freiherrnkrone, welche den Schild bedeckt, erhebt sich ein in’s Visier gestellter gekrönter Helm, aus dessen Krone zwei rothe in der Mitte eine weiße einwärtsgebogene Straußenfeder hervorwachsen.