BLKÖ:Froidevo, Joseph Hyazint Edler von

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
<<<Vorheriger
Frohn
Band: 4 (1858), ab Seite: 381. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Joseph Hyazint von Froidevo in Wikidata
GND-Eintrag: [1], SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Froidevo, Joseph Hyazint Edler von|4|381|}}

Froidevo, Joseph Hyazint Edler von (Staatsmann, geb. zu Arlesheim in der Schweiz 15. Aug. 1735, gest. zu [382] Weidling bei Wien 15. Aug. 1811). Studirte in Wien die Rechte, widmete sich anfänglich der Advocatur, trat aber 1764 als Fiscaladjunct in österr. Staatsdienste, wurde 1768 Rath, 1771 Hofkammer-Procurator, 1772 Rath bei dem niederösterr. Appellations-Gerichte und wenige Monate später Hofrath bei der obersten Justizstelle. 1811 trat er nach 46jähriger Dienstleistung in den Ruhestand. In Folge seiner unter 4 Regenten im Staatsdienste erworbenen Verdienste erhielt er am 6. Oct. 1785 den Ritterstand und 1808 den St. Stephansorden. Als Referent bei der zur Bearbeitung der neuen Gesetze aufgestellten Justiz-Compilations-Hof-Commission hatte F. wesentlichen Antheil an der nachmals erschienenen Gerichtsordnung. Auch widmete sich F. der Cultur der Seide und erzeugte der Erste in seinem Garten in der Rossau (dem ehemaligen Jesuitenhof) größere Quantitäten Seide und legte mehrere Anpflanzungen von Maulbeerbäumen an; ebenso machte er sich um die Veredlung der Reben in Grinzing verdient, wo er in seinem Garten zuerst bessere Sorten aus den südlichen Theilen der Monarchie mit Erfolg anpflanzte. Froidevo starb im hohen Alter von 76 Jahren.

Oestr. National-Encyklopädie (von Gräffer u. Czikann), (Wien 1835) II. Bd. S. 235. – Ritterstands-Diplom vom 6. Oct. 1785. – Wappen. Ein aufrechtstehender gevierteter Schild. 1 u. 4 im schwarzen Felde zwei rechts schief übereinanderliegende stufenartige silberne Balken; 2 u. 3 im goldenen Feld mittendurch ein rother Querbalken mit fünf goldenen Sternen belegt. Auf dem Schilde zwei gekrönte nach einwärts gekehrte Helme. Aus dem vordern erhebt sich ein links gewendetes schwarz gekleidetes Männlein ohne Hände und Füße, die Stirn mit einem zurückfliegenden rothen Bande umgeben, den Leib mit den Silberbalken von 1 u. 4 belegt. Auf dem hinteren Helme ein mit der Sachse linksgekehrter goldener Adlerflügel mit dem goldgesternten rothen Querbalken von 2 u. 3 belegt.