BLKÖ:Ghislain Freiherr von Beaumont St. Quéntin, Emanuel Joseph

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Giacomazzi, Stephan
Band: 5 (1859), ab Seite: 171. (Quelle)
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Ghislain Freiherr von Beaumont St. Quéntin, Emanuel Joseph (Oberst und Ritter des Mar. Theresien-Ordens, geb. zu Trasegniers im Hennegau um das J. 1770, gest. zu Wien 23. Jänner 1813). Wurde im Erziehungshause in Mecheln erzogen, trat 1785 als Cadet in das Inf.-Reg. Nr. 58 und wurde in einigen Jahren Lieutenant bei Latour-Dragonern. Im Feldzuge 1792 griff G., bereits Oberlieutenant, als er mit einem [172] Zuge Dragoner am 29. April bei Tournay den Feind zu beobachten Befehl erhalten hatte, denselben bei Baisieux an, schlug ihn, nahm ihm 4 Kanonen ab und machte mehrere zu Gefangenen; gleichen Muth bewies er am 27. Oct. d. J. beim Angriff der Arrieregarde des Feindes zwischen Mons und Tournay, wo er ungeachtet einer Schußwunde im Munde den Kampf aufrecht hielt und den Feind zum Rückzüge zwang. 1794 wurde G. Rittmeister und erhielt in der 34. Promotion (7. Juli 1794) das Ritterkreuz des Mar. Theresien-Ordens. Neue Lorbeern holte er sich im J. 1799 in der Schlacht bei Stockach, wo er eine größere französische Abtheilung, welche aus dem zwischen Aigoldingen und Orsingen liegenden Walde unseren Truppen in die linke Flanke zu fallen beabsichtigte, mit 3 Zügen Dragoner angriff, aus dem Walde vertrieb und 1 Officier mit 30 Mann zu Gefangenen machte. Nach dem Luneviller Frieden ging G. in Pension, trat aber wieder ein, um den Feldzug 1805 im Kür.-Reg. Nr. 2 mitzumachen und verließ 1807 wieder die Armee. Im J. 1809 übernahm G. als Oberstlieutenant das Commando des 1. Wiener Landwehr-Bataillons und verrichtete mehrere schöne Waffenthaten, brachte bei dem Rückzuge von Landshut sein von der Armee abgeschnittenes Bataillon wieder zu derselben, schlug in der Schlacht bei Aspern am 22. den dreimaligen Angriff des weit überlegenen Feindes zurück und warf ihn aus seiner vortheilhaften Stellung in der Au. Nach der Schlacht bei Wagram hielt er am 7. Juli den gegen Korneuburg vorrückenden Feind mehrere Stunden auf, ihm den entschlossensten Widerstand leistend. Im Oct. 1810 wurde G. Oberst und Brigadier der Wiener Landwehr und in den Freiherrnstand erhoben. Aber schon 3 Jahre darauf starb er.

Hirtenfeld (J. Dr.), Der Militär-Mar. Theresien-Orden und seine Mitglieder (Wien 1857, Staatsdruckerei, 4°.) S. 412. – Freiherrnstands -Diplom vom 19. Oct. 1810. – Wappen. Im rothen Feld ein silberner, mit drei blauen nebeneinandergestellten Lilien belegter Querbalken. Den Schild deckt die Freiherrnkrone, auf derselben ein in’s Visir gestellter gekrönter Turnierhelm, aus dessen Krone eine blaue Lilie hervorwächst. Unter dem Schilde auf einem fliegenden Bande die Devise: Impavidum ferient ruinae.