BLKÖ:Gustermann, Anton Wilhelm

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
<<<Vorheriger
Gustav Prinz von Wasa
Band: 6 (1860), ab Seite: 44. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
Anton Wilhelm Gustermann in der Wikipedia
Anton Wilhelm Gustermann in Wikidata
GND-Eintrag: 100349552, SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Gustermann, Anton Wilhelm|6|44|}}

Gustermann, Anton Wilh. (Rechtsgelehrter, geb. in Wien um das Jahr 1760, gest. ebenda 24. Jänner 1823). Studirte in Wien und brachte sich durch Unterrichtertheilen fort. Johann Heinr. van der Heyden, Professor des Staats- und Lehenrechtes an der Wiener Hochschule, verwendete ihn acht Jahre als Repetenten seines Faches. Dieses und das Kirchenrecht trug er auch bei der galiz. Abtheilung der kais. Leibgarde unentgeltlich vor. 1796 erhielt er aus letzterem Gegenstande die Correpetitorsstelle an der Theresianischen Ritterakademie und, als 1797 eine selbstständige Lehrkanzel dieses Faches begründet ward, wurde sie ihm zu Theil. 1803 hatte er auch das Censoramt im Gebiete der Rechtswissenschaft und Geschichte zu übernehmen. Alle diese Stellen bekleidete er bis an seinen Tod, der ihn im Alter von 63 Jahren erreichte. Er gab nachstehende Werke heraus: „Des Ritters Cajetan Filangieri Wissenschaft der Gesetzgebung. Aus dem Italienischen übersetzt. I. Theil“ (Wien 1784, 8°.); – „Kurze Geschichte Preussens mit Urkunden und Anmerkungen“ (Wien 1786); – „Versuch eines vollständigen österreichischen Staatsrechts“. I. Theil (ebd. 1793), nicht mehr erschienen; – „Oesterreichisches Kirchenrecht in den deutschen, ungarischen und galizischen Erbstaaten“. 3 Theile (Wien 1812, gr. 8°.); – „Ausbildung der Verfassung des Königreichs Ungarn“. 2 Bde. (Wien 1811, Doll); – „Formularbuch zu praktischen und gerichtlichen Aufsätzen in den k. k. Staaten“. 2 Theile (Wien 1812); – „Ungarisches Staatsrecht“. I. Bd. (Wien 1818); – „Oesterreichische Privatrechtspraxis, enthaltend das gerichtliche Verfahren in bürgerlichen Rechtssachen und den Justizgeschäftsstyl“. 3 Bände (2. Aufl. 1805, 3. Ausg. in 2 Bänden 1823).

Geschichte- und Erinnerungs-Kalender (Wien, Sollinger[WS 1], 4°.) 1828, S. 9 [unterm 24. Jänner]. – Oesterr. National-Encyklopädie von Gräffer und Czikann (Wien 1835, Selbstverlag) Bd. II, S. 442. – Meusel (Joh. Georg), Zweiter Nachtrag zu der vierten Ausgabe des gelehrten Teutschlands (Lemgo 1787, Meyer’sche Buchhandlung) S. 113 [nach diesem und nach Gräffer ist er der Verfasser der „Kurzen Geschichte Preußens“ – nach Kayser’s Bücher-Lexikon [45] Bd. II, S. 462, ist es ein zweiter, Namens Franz Gustermann].

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Solinger.