BLKÖ:Herbsthofer, Karl
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
---|---|---|---|
korrigiert | |||
<<<Vorheriger
Herbst, Michael |
Nächster>>>
Herchenhahn, Johann Christian | ||
Band: 8 (1862), ab Seite: 362. (Quelle) | |||
[[| bei Wikisource]] | |||
Karl Herbsthoffer in der Wikipedia | |||
Karl Herbsthoffer in Wikidata | |||
GND-Eintrag: 1011830930, SeeAlso | |||
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
| |||
|
Spindler’s, in dessen Arbeit der Künstler damals begriffen war. Die Kunstausstellung zu Wien von 1843 brachte mehrere Bilder H.’s, u. z, das historische Genrebild: „Tasso, der Herzogin von Ferrara sein Heldengedicht vorlesend“ in welchem die Kunstkritik viel Vorzügliches in der Technik des Vortrages und viel [363] Sinn für Farbe und Licht, hingegen völligen Mangel an Schönheitssinn erkannte; ferner zwei andere Genrebilder: „Die schottische Rauferei“ und „Der Numismatiker“, welche beide als roh in Auffassung, Ausführung, häßlich in den Formen, unbedingt verworfen wurden. Im Jahre 1844 hatte H. das Genrebild: „Walachische Räuber auf der Lauer“ vollendet; auch hatte er sich in diesem Jahre mit Anton Ziegler, demselben, der das bedeutende Talent J. N. Geigers [Bd. V, S. 123] erkannte und diesen Künstler zuerst hervorgezogen hatte, vereinigt, um ein größeres historisches Werk, dessen Herausgabe Ziegler unternommen hatte, mit Illustrationen auszustatten. Doch wurden die Erwartungen, die man an diese Leistungen H.’s setzte, nicht befriedigt; und auch seine in der Kunstausstellung 1846 ausgestellten Genrebilder bezeichnete der Kunstkritiker Eitelberger als „nichtssagende Arbeiten mit einem halbtheatralischen leeren Effecte, weder gründlich in der Zeichnung, noch harmonisch in der Farbe“. So wenig ermunternde Aufnahme seiner Arbeiten mochten H. veranlaßt haben, nicht mehr auszustellen – denn seine Bilder fehlten seither auf den Wiener Ausstellungen – und endlich nach Paris zu gehen, wo er noch zur Zeit als Genremaler thätig ist und erst in der Ausstellung des Jahres 1861 von ihm zwei Genrebilder: „Le Cabaret“ und „Un mauvaise Compagnie“, zu sehen waren. In der Zwischenzeit 1846 bis zur Gegenwart war in Wien nur Ein Bild dieses Künstlers „Die Bilderstürmer“ aus der Sammlung des Herrn J. Fellner zu sehen, u. z. in der bei Gelegenheit der 32. Versammlung der deutschen Naturforscher und Aerzte veranstalteten Ausstellung. Weder Nagler – damals, als der Buchstabe H. dieses schätzbaren Werkes erschien, mochte Herbsthofer noch zu jung oder überhaupt zu wenig bekannt sein – noch das neue, von Fr. Müller begonnene, und nach dessen Tode von Dr. Klunzinger fortgesetzte Werk „Die Künstler aller Zeiten und Völker“ gedenken dieses Malers.
Herbsthofer, Karl (Maler). Zeitgenoß. Der Name eines Wiener Künstlers, der im Jahre 1842 mit einem größern historischen Bilde: „Erwählung Arpads zum Herzoge der Magyaren“, öffentlich auftrat und ein schönes Talent für die Historie beurkundete. Man rühmte an dem Bilde Lebendigkeit der Farben, Reichthum an Figuren, geschickte Gruppirung und charakteristische Auffassung. Auch arbeitete er im nämlichen Jahre zwei Genrebilder „Räubervorposten“ im Style Robert’s und „Der Alterthümler“. Die Kunstberichte des folgenden Jahres meldeten von einem großen historischen Gemälde, einen „Mumenschanz zu Worms im 16. Jahrhunderte“ vorstellend, nach einem Romane- Frankl (Ludwig August Dr.), Sonntagsblätter (Wien, 8°.) Jahrg. 1842, S. 472 [im Artikel: „Atelierschau“]; – Jahrg. 1843, S. 308 [ebenda]; S. 472 [in der Besprechung der Ausstellung des Jahres 1843 von Melly]; – Jahrg. 1844, S. 84 und 390 [beidesmal im „Kunstbericht“]; – Jahrg. 1846, S. 620 [m Berichte des Kunstkritikers Eitelberger über die Ausstellung]. – Beilage zu M. Auer’s polygraphisch-illustrirter Zeitschrift „Faust“ 1856, Nr. 23: „Die September-Ausstellung des österreichischen Kunstvereines“ (S. 6) [nicht günstige Beurtheilung seines Bildes: „Die Bilderstürmer“]. – Le Moniteur universel 1861, Nr. 180: „Salon de Paris“. [Daselbst schreibt der Kritiker Theophile Gautier über die zwei von H. ausgestellten Genrebilder: „Une mauvaise compagnie“ und „le Cabaret“, unter anderen: „Malgré leur petite dimension ces tableaux du M. Herbstoffer (sic) sont pleins de mouvement et d’aisance, de details ingenieux en même temps qu’ exacts“.]