BLKÖ:Huber, Johann Joseph
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 9 (1863), ab Seite: 371. (Quelle) | |||
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Aeg. Jais zu Grunde gelegt. Huber zählt zu den begabtesten Jugendschriftstellern des deutschen Volkes und insbesondere ist die rein sittliche, von [372] allem mystischen Beiwerk freie Fassung seiner Schriften hervorzuheben.
Huber, Johann Joseph (Jugendschriftsteller, geb. zu Mils im Unterinnthale Tirols 1739, gest. zu Ebersberg 1801). Kam in jungen Jahren aus seinem Vaterlande und besuchte die unteren Schulen zu Regensburg, dann die Universitäten zu Dillingen und Ingolstadt, wo er die Philosophie und Theologie beendete. Nun trat er in die Seelsorge und nachdem er mehrere Jahre Caplan gewesen, erhielt er im Jahre 1765 die Pfarre im Markte Au nächst Freysing. 28 Jahre hatte er die Pfarrei, geliebt von seiner Gemeinde, geachtet von seinen Oberen, verwaltet und sich namentlich durch Verbesserung der Schule in Au verdient gemacht. Im Jahre 1792 resignirte er und zog sich nach München zurück, wo er einige Jahre privatisirte, bis er dieser freien Muße müde, obgleich bereits bejahrt, die Pfarre zu Ebersberg bei Hohenlinden übernahm, wo ihn die Kriegswehen des Jahres 1800 mit ihrer ganzen Wucht heimsuchten und wohl sein baldiges, schon ein Jahr später erfolgtes Ende veranlaßt haben mochten. H. ist berühmt geworden durch sein herrliches Volksbuch: „Isidor, Bauer zu Ried“ (Gratz, 5. Aufl. 1830, Ferstl; 6. Aufl. mit einer Vorrede von Joh. Mich. von Sailer; 2 Theile in einem Bande, München 1836, Lentner, gr. 8°.), in welchem er in einer Folge von Gleichnissen die kleinsten Momente des Lebens und Berufes des Landmannes verwebt, an rechter Stelle Lehren, Winke und Warnungen, welche echte christliche Weisheit athmen, anbringt und das Ganze durch eine schlichte einfache Sprache und Darstellung selbst dem Minder- und Ungebildeten zugänglich macht. Als Ergänzung des Obigen erschien eine neue Bearbeitung in 150 neuen gesammelten Gleichnissen (ebd. 1830) und „Isidor’s, Bauers zu Ried, Lehr- und Exempelbuch“, 2 Theile (ebd. 1828, mit 2 K. K.); ferner gab H. folgende Jugendschriften heraus: „Gottes Allmacht, Güte und Weisheit, dargestellt durch naturgeschichtliche Betrachtungen des Grossen und Schönen in der Natur“ (Gratz, 3. Aufl. 1823, Ferstl, mit 1 K., 8°.); – „Das kostbare Kleinod der Menschen: ein reines Gewissen; lehrreiche und unterhaltende Geschichte aus dem Menschenleben“ (ebd., 3. Aufl. 1823, mit 1 K.); – „Ausgewählte Erzählungen von guten und fehlerhaften Mädchen“, 2 Theile (ebd., 4. Aufl. 1823, mit K.); – „Neues Fleisslehrbuch mit Bildern für Kinder. Erzählungen uns dem Leben guter, tugendhafter und christlich-religiöser Menschen“ (ebd. 1832, mir 8 K. K., 8°.) – und „Die zwei Gebote der Liebe: Liebe Gott über Alles und den Nächsten wie dich selbst, für Katholiken erzählt“, 2 Bändchen (ebd., 3. Aufl. 1823, 8°., mit 2 K. K.); diesem Werkchen ist ein Andachtsbuch von- Baader (Klement Alois), Das gelehrte Baiern (Sulzbach und Nürnberg 1804, 4°.) I. (und einziger) Bd. Sp. 527. – Staffler (Joh. Jac.), Das deutsche Tirol und Vorarlberg topographisch mit geschichtlichen Bemerkungen Innsbruck 1847, Felician Rauch, 8°.) Bd. I, S. 594.