BLKÖ:Isselbecher, Seraphin

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
<<<Vorheriger
Isfording, Johann
Band: 10 (1863), ab Seite: 297. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Seraphin Isselbecher in Wikidata
GND-Eintrag: 100747779, SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Isselbecher, Seraphin|10|297|}}

Isselbecher, Seraphin (Dominikanermönch und theologischer Schriftsteller, geb. zu Augsburg 20. Juli 1692, gest. 26. März 1756). Trat zu Augsburg in den Dominikanerorden, worauf er (1710) nach Mödling in Oesterreich unter der Enns in das Kloster seines Ordens geschickt wurde, um die theologischen Studien daselbst zu beenden. Dann kam er als Lector der Philosophie nach Constanz und Bamberg. 1725 wurde er Magister provincialis zu Waitzen in Ungarn, wo er zugleich als geistlicher Rath, Beisitzer des Consistoriums und Professor des canonischen Rechtes am dortigen Seminar thätig war. Daselbst blieb er bis 1730, in welchem Jahre er Subprior des Klosters zu Mödling wurde. In der Folge kam er als Prior nach Rothweil, von dort als Prediger nach Augsburg und war zugleich Bibliothekar des dortigen Klosters. Noch bekleidete er in seinem Orden mehrere Aemter, zuletzt jenes des Provinzials, als welcher er im Alter von 64 Jahren starb. Im Drucke gab er mehrere Lebensbeschreibungen von Heiligen, und zwar der heiligen Katharina von Ricci, des seligen Nikolaus Boccasini, diese nach dem italienischen Werke des Peter Thomas Campana; des seligen Alvari, Peter Gonzalez genannt San Telmo, Stephan von Quinzana, und der sel. Mutter Johanna Franzisca Fremiot de Schantal, Stifterin des Ordens de Visitatione Mariae, diese nach dem italienischen Werke des Anton Saccarelli heraus. Veith führt die Titel der genannten Werke, die in keinem Bücherverzeichnisse sonst aufzufinden sind, so unbibliographisch an, daß sie hier nur angedeutet werden können. In Handschrift hinterließ er 4 Bände Lebensbeschreibungen von Heiligen aus dem Dominikanerorden und 28 Lebensbeschreibungen [298] solcher Personen, welche den Vornamen Seraphinus führten.

Veithii, Bibliotheca Augustana. Alphabetum XI, p. 67–70. – Meusel (Joh. Georg), Lexikon der vom Jahre 1750 bis 1800 verstorbenen teutschen Schriftsteller (Leipzig 1806, Gerh. Fleischer, S°.) Bd. VI, S. 305.