BLKÖ:Johne, Cölestin Johann

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 10 (1863), ab Seite: 246. (Quelle)
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Johne, Cölestin Johann (Schulmann und Augustinermönch, geb. zu Innocenzdorf bei Georgenthal in Böhmen 26. Juni 1819, gest. zu Böhmisch-Leipa 2. December 1858). Besuchte das Gymnasium in Böhmisch-Leipa 1833–1839, und hörte die Philosophie in Prag, 1840 trat er in den Augustinerorden, in welchem er den Namen Cölestin erhielt; nach beendeter Theologie legte er am 21. November 1844 die Ordensgelübde ab und empfing am 9. Jänner 1845 die h. Weihe. Anfänglich trat er in die Seelsorge und besorgte an mehreren Instituten in Prag den Religionsunterricht, bereitete sich aber zu gleicher Zeit ausschließlich für das Lehramt vor, welches er 1846 als Gymnasial-Lehrer zu Böhmisch-Leipa antrat. 1847 kam er nach Prag zurück als Novizenmeister seines Ordens, zugleich aber in der Seelsorge an der Pfarrkirche zu St. Thomas wirkend. Als im Jahre 1849 die Organisirung der österreichischen Gymnasien stattfand und das Böhmisch-Leipaer sechsclassige Gymnasium in ein Obergymnasium umgewandelt wurde, kam er als Professor der Philosophie und deutschen Literatur an dasselbe und wirkte in dieser Stellung bis zu seinem frühzeitigen, im Alter von 39 Jahren erfolgten Tode. Johne war ein ausgezeichneter Lehrer, seine ästhetischen Vorträge über die deutschen Poeten der classischen Periode hätten den Druck verdient. Mit dem Talent zu dichten begabt, gab er bei verschiedenen Anlässen Proben davon in die Oeffentlichkeit. Eine gedruckte Sammlung derselben ist nicht erschienen, aber der Nachlaß seiner poetischen und ästhetischen Arbeiten befindet sich im Besitze des Stiftes, zu dessen trefflichsten Mitgliedern J. zählte.

Böhmisch-Leipaer Wochenblatt, VIII. Jahrg. (1858), Nr. 49: „Nekrolog“, von P. Maximilian Krupský; – ebenda, S. 389: „Der Leichenzug“. – Prager Zeitung 1858, Nr. 289.