BLKÖ:Jowitsch, Spiridion

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Jowitsch (Baron)
Band: 10 (1863), ab Seite: 285. (Quelle)
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Jowitsch, Spiridion (Schriftsteller, geb. zu Petrinia in der Militärgrenze 1804, gest. zu Wien 16. Juni 1836). Sein Vater, Officier in einem Grenz-Regimente, gab den Sohn, als er 12 Jahre alt war, in ein Militär-Institut, in welchem er neben den militärischen Gegenständen auch die unteren lateinischen Schulen beendete. Als er aus der Anstalt trat, kam Spiridion zur k. k. Militär-Baudirection nach Winkovce, wo er 6 Jahre unentgeltlich diente. Als er eben daran war, in eine besoldete Anstellung zu treten, wurde das Amt aufgehoben. Ungeachtet der Vater eine große Familie und fast gar keine Mittel besaß, schickte er doch den Sohn nach Wien, damit er dort seine Studien beende, was auch unter großen Entbehrungen geschah. Endlich fand er im Jahre 1830 wieder bei der k. k. Hofkriegsbuchhaltung Aufnahme. Nachdem er auch da mehrere Jahre unentgeltlich gedient, wurde er an eben dem Tage mit Besoldung angestellt, an welchem er nach 16jährigen Kämpfen um Amt und Gehalt in der Blüthe seines Lebens, 31 Jahre alt, nach längerem Leiden starb. Schon während seines Aufenthaltes in Winkovce hatte er unter dem Einfluße des geistvollen Professors Eugen Wessely die Mußestunden der Beschäftigung mit der schönen Literatur zugewendet, und sie war es, die ihn für die mannigfachen Entbehrungen des wirklichen Lebens einigermaßen entschädigte. Vornehmlich arbeitete er für Ebersberg’s Feierstunden und Zuschauer, in welchen mehrere Aufsätze culturhistorischen und erzählenden Inhalts erschienen sind, als in ersterem: „Patriarchalisches Leben in der Militärgrenze“ (1834, S. 985); – „El-Ben“ (1835, Nr. 31–33), – „Das Gelübde“ (ebd. Nr. 35); – „Pracht und Eigenheiten der Feste der Vorzeit“ (Nr. 51); – im Zuschauer: „Versöhnungsfest in Montenegro (1836, Nr. 4–8); – „Die Verirrung“ (Nr. 76–78) u. a.; selbstständig aber gab er das Werkchen: „Ethnographisches Gemälde der slovenischen Militärgrenze“ (Wien 1835) heraus, worin er in anziehender Weise die Ergebnisse eigener Anschauungen und feiner Beobachtungsgabe über einen wenig gekannten Theil der österreichischen Monarchie schildert. In seinem Nachlasse befand sich eine Sammlung serbischer Volkslieder.

Feierstunden für Freunde der Kunst, Wissenschaft und Literatur, herausgegeben von J. S. Ebersberg (Wien, 8°.) Jahrg. 1835, in der Beilage „Blätter zur Uebung des Scharfsinns u. s. w.“, Nr. 13. – Zuschauer, herausg. von Ebendemselben (Wien 1836), 1836, S. 779 und 1295. –